Ein Preis für Abbado:

"Una vita per la musica"

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Preis: Ein Leben für die Musik
Gazzettino, 25.September 2002


Der Preis « Ein Leben für die Musik »

Claudio Abbados Eintrag in das Goldene Buch

Venedig

Dieses Jahr wird es Claudio Abbado sein, der seinen Namen in das Goldene Buch des Preises « Ein Leben für die Musik » eintragen wird. Diese Auszeichnung, die mit dem Nobelpreis verglichen werden kann, wurde als Erstem Arthur Rubinstein verliehen, der bereits 1979 die größten Musiker der Welt nach Venedig gebracht hat.
Dies hat der von Bruno Tosi präsidierte Preisausschuß in Abstimmung mit über 100 europäischen Musikkritikern entschieden. Und Maestro Abbado hat Auszeichnung mit Dank angenommen.
Abbado schrieb an Tosi: "Diese Einladung kommt aus einer Stadt, die ich seit jeher liebe und bewundere, nicht nur um ihrer bezaubernden Schönheit willen, sondern auch wegen ihres kulturellen Lebens sowie wegen all jener Bekanntschaften, die mir das Schicksal geschenkt hat. Beispielsweise die Freundschaft mit Luigi Nono, dem Komponisten und brüderlichem Freund."
Und der große Dirigent hat sich, um seinem Ruf gerecht zu werden, die Gelegenheit nicht nehmen lassen, die Jugend zugunsten der Musik von der Preisverleihung profitieren zu lassen.
Abbado fährt in seinem Schreiben wie folgt fort: "Seit Jahren akzeptiere ich mit Freude Auszeichnungen, die mir zuerkannt und verliehen werden. Denn ich wünsche mir, daß diese junge talentierte Musiker in ihrer Arbeit ermutigen und die Preisgelder in Form von Stipendien für den Nachwuchs verwendet werden.
Seit langer Zeit arbeite ich zusammen mit einigen Freunden und Kollegen an der Umsetzung einer Idee, nämlich der Gründung von Akademien für junge Orchestermusiker aus ganz Europa im unserem Land, in Anlehnung an die Vorbilder in Bozen und Ferrara.
Unser Ziel ist es, in jeder italienischen Region eine Akademie zu errichten, und es wäre wirklich wichtig, daß eine Stadt wie Venedig einer dieser Akademien 'Starthilfe' leisten könnte, wo gemäß dem Model der Akademie des "Gustav Mahler Jugendorchesters" gelehrt wird, wie man zusammen musiziert."
An der Umsetzung dieses Vorschlages arbeitet bereits die Stiftung 'La Fenice' in Zusammenarbeit mit der Region Veneto.
Das Datum für die Preisübergabe im Teatro Malibran war ursprünglich für den 29. September diesem Jahres vorgesehen, ist aber jetzt noch nicht definitiv festgelegt. Der Anlass wird aber noch vor Ablauf des Jahres stattfinden.
Maestro Abbado, der seit einiger Zeit krank ist, hat einer kurzen Teilnahme seinerseits zugesagt und um die Vorführung eines von ihm eingesandten 10-minütigen Kurzfilmes während der Zeremonie gebeten.
Das Goldene Buch des Preises « Ein Leben für die Musik », mit dem ersten Eintrag durch Arthur Rubinstein im Jahre 1979, hat im Laufe der Jahre die wichtigsten Namen der Musikwelt in sich aufgenommen, von Andrès Segovia bis Karl Böhm, von Carlo Maria Giulini bis Yehudi Menuhin und Mstislav Rostropovich sowie Gianandrea Gavazzeni, Franco Ferrara, Nathan Milstein, Leonard Bernstein, Francesco Siciliani und Nikita Magaloff.
Die Preisvergabe wurde dann für 5 Jahre unterbrochen (von 1991 bis 1995) und erst 1996 mit der Auszeichnung von Isaac Stern wieder aufgenommen. Es folgten 1999 Maurizio Pollini, Raina Kabaivanska und Luca Ronconi im Jahre 2000 sowie im vergangenen Jahr Salvatore Accordo.

Giuseppe Tedesco