Veröffentlichungen
Claudio Abbado, La casa dei suoni.
Text von G. Valerio; Bilder von P. Cordoni, Milano,
Vallardi, 1986. Bilder von E. Luzzati; Video von D. Abbado, Milano,
Garzanti, 1986-95.
Das Berliner Philharmonische Orchester mit Claudio Abbado. Fotos von C. Groth, Berlino, Nicolai, 1994.
Accordi. Claudio Abbado & Berliner Philarmoniker.
Testi di E. Regazzoni ed E. Olmi. Fotos von C. Colombo. Milano, Federico Motta Editore, 1996.
Claudio Abbado, Musica sopra Berlino. Conversazione con Lidia Bramani.
Die Berliner Zyklen zwischen 1989 und 1996. Mailand, Bompiani, 1998.
Neuerscheinung mit überarbeiteten Texten (Liebes und Tod
/Amore e Morte), Dezember 2000
Claudio Abbado, Dirigent
Herausgegeben von Ulrich Eckhardt
Berlin, Nicolai Verlag 2003
Italienische Fassung mit CD. Verlag Il Saggiatore - Oktober 2003
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Claudio Abbado:
ein Werdegang
Die fünfziger Jahre
Claudio Abbado studierte bis Ende 1955 am Mailänder Konservatorium
Komposition, Klavier und Dirigieren. Er gewann seine ersten
musikalischen Erfahrungen als Mitglied und Dirigent des 'Mailänder
Streichorchesters', das von seinem Vater Michelangelo Abbado, einem
Violonisten, gegründet wurde. In diesen Jahren entstanden seine
ersten Verbindungen mit Wien, wo er als Gewinner zweier
Studienstipendien zusammen mit Zubin Mehta, den er an der von Carlo
Zecchi geleiteten 'Accademia Chigiana di Siena' kennengelernt hatte,
von 1956 bis 1958 Meisterkurse bei Hans Swarowski besuchte.
Gemeinsam mit Mehta wurde er Mitglied des Chores der Gesellschaft der
Musikfreunde , wo er Proben von Walter, Szell, Scherschen und Karajan
beiwohnen konnte.
1958 gewann er in Tanglewood den Koussewitzky-Preis und wurde im
Anschluss daran eingeladen, als Dirigent eines amerikanischen
Orchesters zu wirken. Er beschloss jedoch nach Europa
zurückzukehren.
1959 debütierte er in Triest als Dirigent. eines sinfonischen
Programms. 1962 kehrte er dorthin mit 'Die Liebe zu den 3 Orangen' von
Prokofiev zurück und gab 1999 mit dem
Gustav-Mahler-Jugendorchester ein Konzert.
Die sechziger Jahre
1960 debütierte Claudio Abbado an der
Scala mit einem Zyklus anlässlich des 300. Geburtstages von
Alessandro Scarlatti (Aufführungsort: Piccolo Scala).
Nachdem er 1963 den Mitropoulos Preis der New Yorker Philharmoniker
gewonnen hatte, gab er, auf Einladung Herbert von Karajans, 1965 mit
den Wiener Philharmonikern und der II. Symphonie von Gustav Mahler bei
den Salzburger Festspielen sein Debüt (das 'Wiener' Debüt
folgte 2 Jahre später). Mit diesem Werk kehrte er im gleichen Jahr
an die Scala zurück.
Ebenfalls 1965 dirigierte er zum 1. Mal das London Symphony Orchestra.
Im März 1966 brachte er an der Scala 'I Capuleti e i Montecchi'
von Bellini unter der Regie von Castellani und im Oktober 1967 unter
der Regie von Enriquez zur Aufführung. Diese Produktion ging auf
Tournee und wurde bei der Weltausstellung 1967 in Montreal gezeigt, in
jener Stadt, in der Abbado schon 1963 dirigiert hatte.
In diesem Jahr begann seine Zusammenarbeit mit der Deutschen Grammophon
und der Decca, aus welcher die Gesamtaufnahmen der symphonischen Werke
Beethovens, Brahms, Mahlers, Mendelssohns, Schuberts und Ravels
hervorgingen.
Er eröffnete die Saison 1967/68 der Mailänder Scala mit
Donizettis 'Lucia di Lammermoor' in einer Inszenierung von De Lullo.
68-86
Im Januar 1968 erfolgte die Wiederaufnahme von 'I Capuleti e i Montecchi'.
Zwischen von 1968 bis 1986 erweiterte Abbado als musikalischer Leiter
des Orchesters der Mailänder Scala massgeblich dessen Repertoire,
u.a. mit damals noch selten gespielten Klassikern des XX. Jahrhunderts,
z.B. 'Wozzeck' und 'Lulu' von Alban Berg, 'The Rake's Progress' und
'Oedipus Rex' von Strawinsky, 'Moses und Aron' sowie 'Erwartung' von
Schoenberg, 'Der wunderbare Mandarin' von Bartok oder
zeitgenössische Opern wie 'Das verlorene Paradies' von Penderecki,
'Donnerstag aus Licht', 'Samstag aus Licht' und 'Montag aus Licht' von
Stockhausen, 'La veria storia' von Luciano Berio und 'Al gran sole
carico d'amore' von Luigi Nono.
Abbados Engagement für Werke des 19. Jahrhunderts trug aber auch
massgeblich zur Verbreitung des Wiener Repertoires um Schoenberg, Berg,
Webern und der Musik nach Webern bis zur zeitgenössischen Musik
bei. Abbado begegnete der Wiener Schule des 19. Jahrhunderts sowie den
experimentellen Werken Luigi Nonos ohne Scheuklappen oder
Voreingenommenheit ohne aber weitere wichtige Aspekte zu
vernachlässigen. Mit einem Vorsprung von ca. 20 Jahren trug er zur
'Bekanntmachung' von Komponisten wie Prokofiev, Bartok, Strauss,
Strawinsky, Scriabine, und Hindemith bei, die von einer bestimmten
experimentellen dogmatisch ausgerichteten Avantgarde
vernachlässigt oder mit grossen Misstrauen betrachtet wurden.
Gleichzeitig erlaubte ihm eine neue Art der Partiturerarbeitung, dank
der Vorbereitung und Recherche anhand von Literatur (Ausgangspunkt
einer freien und tiefgehenden Interpretation), eine umfassende Lesart
von Werken des traditionellen Repertoires bzw. die Wiederentdeckung von
Komponisten, deren Werk nur teilweise bekannt war und geschätzt
wurde (z. Bsp. die Interpretation der Schubert-Symphonien basierend auf
den Original-Handschriften oder die Wiederentdeckung von Rossinis 'Il
Viaggio à Reims').
Aber auch in Bezug auf das klassische und romantische Repertoire trug
Abbado, über Beethoven und Brahms hinausgehend, zur Verbreitung
von Werken damals noch eher selten gespielter Komponisten wie Mahler
und Bruckner bei.
Diese Aktivitäten wurden auch durch das Engagement von Dirigenten,
sei es an der Spitze des Scala-Orchesters oder anderer internationaler
erstklassiger Orchester, wie Böhm, Karajan, Kleiber, Bernstein,
Ozawa, Muti, Maazel, Mehta, Barenboim und Solti ermöglicht.
1972 öffnete Abbado, auf eigene Initiative und zum ersten Mal in
der Geschichte des Theaters, die Scala für Studenten und Arbeiter
und zog die breite Masse mittels speziell auf diese Zielgruppe
ausgerichtete Angebote an. Das von ihm an der Scala aufgeführte
Opernrepertoire umfasste ein breites Spektrum, von den grossen
Klassikern bis zu vernachlässigten Meisterwerken mehr oder weniger
bekannter Komponisten. Oft wurden die Werke in einer kritischen Fassung
basierend auf einer sorgfältig und detailgetreuen
überarbeiteten Partitur aufgeführt.
Im Sommer 1968 dirigierte er in Salzburg, einer Stadt, der er durch
alljährliches Wiederkehren besonders verbunden ist, 'Il barbiere
di Siviglia' von Rossini. Im gleichen Sommer präsentierte er in
Covent Garden 'Don Carlos' von Verdi (Debüt von Shirley Verrett),
den er im November an die New Yorker Met und zur Eröffnung der
Scala übernahm.
Im März 1969 brachte er an der Scala 'Oedipus Rex' von Strawinsky
heraus (in Kombination mit 'Oedipus' von Sophokles und Musik von
Gabrieli) sowie die Wiederaufnahme von 'Lucia di Lammermoor', beide in
einer Inszenierung von De Lullo.
Im März 1969 wurde an der Scala ein Mahler-Zyklus begonnen im
Laufe dessen alle Symphonien dieses Komponisten zur Aufführung
gelangten.
Im Dezember des gleichen Jahres kam es, ebenfalls an der Scala, zur
Übernahme des 'Il Barbiere di Siviglia' aus Salzburg in der
Inszenierung von Jean-Pierre Ponnelle.
Im April 1970 wurde 'Don Carlo' an der Scala wiederaufgenommen.
Im September folgten 2 Konzerte mit dem London Symphony Orchestra in
Edinburgh. Diese Konzerte stellten den Auftakt einer langanhaltenden
Zusammenarbeit zwischen Abbado und diesem Orchester dar.
In den Jahren 1970 und 1971 arbeitete er ebenfalls mit dem Boston
Symphony Orchestra zusammen und es entstanden einige Aufnahmen.
1971 wurde Abbado zum ersten Gastdirigenten der Wiener Philharmoniker
ernannt. In dieser Funktion trug er massgeblich zur Verbreiterung des
traditionellerweise in Wien aufgeführten Repertoires bei.
Im Januar 1971 wurde an der Scala 'Il Barbiere die Siviglia'
wiederaufgenommen und im März 'Wozzeck' in einer Inszenierung von
Jernek herausgebracht.
Anlässlich des Maggio Musicale in Florenz sowie des Edinburgh
Festivals im September präsentiert Abbado 'La Cenerentola' unter
der Regie von Ponnelle.
In München wurde 'Simon Boccanegra' von Verdi aufgeführt. Mit
diesem Werk eröffnete er auch die Saison 1971/72 an der Scala.
Für die Inszenierung zeichnete Giorgio Strehler verantwortlich.
1972 wurde Claudio Abbado zum ersten Gastdirigenten des London Symphony
Orchestra ernannt.
Im April kamen an der Scala 'La Cenerentola' von Rossini (Inszenierung
Ponnelle) und 'Aida' von G. Verdi (Inszenierung De Lullo) zur
Aufführung. Die 'Aida'-Produktion wurde im September des gleichen
Jahres anlässlich der Olympiade ans Münchner Nationaltheater
übernommen. Darüberhinaus wurde hier das Verdi-Requiem
aufgeführt.
Nach der Aufführung an der Scala im April 1973 dirigierte Abbado 'La Cenenrentola' auch am Theater an der Wien.
Zur Mailänder Saisoneröffnung 1973/74 wurde, basierend auf
einer kritischen Neuausgabe, 'L'Italiana in Algeri' in einer Produktion
von Ponnelle gegeben. Im Dezember folgte die Wiederaufnahme von 'Simon
Boccanegra'.
Der Februar 1974 brachte an die Scala nochmals 'La Cenerentola'
zurück sowie Mozarts 'Le Nozze di Figaro' im April (Regie: Otto
Schenk). Des weiteren folgten 1974 in Moskau 'La Cenerentola', 'Simon
Boccanegra' und das Verdi-Requiem. Im Dezember, die
Saisoneröffnung fand unter Böhm mit Fidelio statt, kam 'Die
Liebe zu den drei Orangen' von Prokofiev (Inszenierung Giorgio
Strehler) zur Aufführung.
Im Januar 1975 dirigierte Abbado Covent Garden 'Un ballo in maschera'
(Regie: Otto Schenk), im April an der Scala 'Al gran sole carico
d'amore' von Nono in einer Produktion von Ljubimov sowie die
Wiederaufnahme von 'L'Italiana in Algeri'. Die Saison 1975/76
eröffnete er mit 'Macbeth' von Verdi (Regie: Giorgio Strehler) und
im Dezember folgte nochmals 'La Cenerentola' (Inszenierung: J.P.
Ponnelle).
Im Januar 1976 kam an der Scala 'Simon Boccanegra' wieder zur
Aufführung, der zusammen mit 'La Cenerentola' sowie dem
Verdi-Requiem im Rahmen einer, zum ersten Mal seit 25 Jahren
stattfindenden Kooperation in Covent Garden gezeigt wurde.
Im September folgte eine Tournee nach Washington mit 'Simon
Boccanegra', 'Macbeth', dem Verdi-Requiem und 'La Cenerentola', welche
abermals an der Scala wiederaufgenommen wurde.
Im April 1977 folgte eine Neuinszenierung von 'Wozzeck' unter der Regie
von Luca Ronconi, anschliessend mit dem London Symphony Orchestra am
Edinburgh Festival 'Carmen' in einer Inszenierung von Piero Faggioni.
Die Saisoneröffnung 1977/78 an der Mailände Scala brachte
anlässlich des 200. Geburtstages des Hauses 'Don Carlo' in einer
überarbeiteten Gesamtfassung. Im Dezember dirigierte Abbado an der
Scala einen von Zeffirelli inszenierten 'Un ballo in maschera'.
Das gleiche Jahr brachte an der Scala auch noch eine umfassende
Werkpräsentation von Franz Schubert zu Ehren seines 150.
Todestages.
Ausserdem begann Abbado zu diesem Zeitpunkt eine dauerhafte
Zusammenarbeit mit der Deutschen Grammophon und dem Chicago Symphony
Orchestra.
1978 gründete Abbado das Jugendorchester der Europäischen
Union (ECYO), das er erstmals im Vorjahr im Rahmen des
'Aberdeen-Festivals' unter der Bezeichnung 'Internationales
Jugendorchester' geleitet hatte.
Im Februar dirigierte er an der Scala die Wiener Philharmoniker mit
einem symphonischen Programm (das Orchester spielte bei gleicher
Gelegenheit 'Fidelio' unter Leonard Bernstein). Ausserdem nahm er
folgende Werke wieder auf: 'Al gran sole carico d'amore' von Luigi
Nono; im September, 'Carmen' in Edinburgh, im Oktober 'Simon
Boccanegra' an der Opéra de Paris, welcher auch, immer noch
anlässlich des 200. Geburtstages der Mailänder Scala, die
Saison 1978/79 eröffnete. Die gleiche Saison brachte nochmals 'Don
Carlo' (Januar 1979) sowie 'Macbeth' (April 1979).
Im Mai 1979 dirigierte er, im Rahmen eines Alban-Berg-Festivals, an der
Opéra de Paris neben dem Verdi-Requiem 'Wozzeck' in der
Inszenierung von Luca Ronconi. Die Aufführung wurde von einer
Ausstellung begleitet.
Dieses Festival wurde bereits Ende Juni 1975 aufgrund eines Abkommens
der beiden Theater vereinbart. An der Scala kam es im Zuge des
Berg-Festivals im Mai und Juni zur Aufführung (erstmalige
Aufführung als Gesamtversion) von 'Lulu' unter der
Stabführung von Pierre Boulez (Inszenierung Chéreau): Im
Juni und Juli folgte 'Wozzeck'.
Von 1978 bis 1988 war Abbado musikalischer Leiter des London Symphony
Orchestra. In dieser Funktion programmierte er verschiedene Zyklen von
Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Brahms sowie darüber
hinausgehend 1985 ein Festival 'Mahler und die Wiener Schule'.
Die Saisoneröffnung 1979/80 an der Scala fand mit 'Boris Godunow'
von Mussorgsky (Regie: Ljubimov) statt, im April 1980 folgten 'Oedipus
Rex', 'Erwartung' von Schoenberg sowie 'Der Wunderbare Mandarin' von
Bartok.
1981 entstand aus dem ECYO das Chamber Orchestra of Europe , dessen
'Künstlerischer Berater' Abbado noch immer noch ist.. Im gleichen
Jahr wählte ihn das Chicago Symphony Orchestra zum ersten
Gastdirigenten.
Im Januar folgte im Rahmen des Mussorgsky-Festivals an der Scala die
Reprise von 'Boris Godunow'. Daneben wurden symphonische und Chorwerke
von Mussorgsky sowie 'Khovantchina' aufgeführt. Im Mai widmete die
Scala Bartok einen Zyklus, im Rahmen dessen die Budapester Oper
eingeladen wurde.
Im Juni dirigierte Abbado das Verdi-Requiem in der Kirche Santo Stefano
in Mailand, anschliessend im Rahmen einer Tournee in Dresden, Prag,
Budapest, Sofia und Epidaurus. Im September und Oktober 1981 folgte,
ebenfalls mit dem Orchester der Scala, eine Tournee nach Tokyo mit
'Simon Boccanegra', 'Il Barbiere di Siviglia' und dem Verdi-Requiem.
Die Saisoneröffnung 1981/82 brachte Wagners 'Lohengrin' in der Regie von Giorgio Strehler.
Im April 1982 folgten an der Scala nochmals eine Wiederaufnahme von 'La
Cenerentola', im Mai fand ein Symposium über Strawinsky statt.
1982 wurde das Orchestra Filarmonica della Scala offiziell ins Leben gerufen.
1983 erarbeitete Abbado zusammen mit Andreij Tarkovski eine
Neuproduktion von 'Boris Godunow'. Das gleiche Jahr brachte an der
Scala im April eine Reprise des 'Lohengrin' sowie im Dezember nochmals
'L'Italiana in Algeri'.
Im März 1984 stellte Abbado 'Simon Boccanegra' in der
Strehler-Inszenierung an der Wiener Staatsoper vor. Im August folgten
im Rahmen des Rossini-Festivals in Pesaro 'Il Viaggio à Reims'
(Regie: Luca Ronconi) und im September die Uraufführung von Luigi
Nonos 'Prometeo' in der Kirche San Lorenzo in Venedig. Hierfür
schuf Renzo Piani einen Innenausbau in Form eines Schiffskörpers.
Die Scala-Saison 1984/85 wurde mit 'Carmen' eröffnet, der Dezember
brachte zusätzlich eine Wiederaufnahme der Ponnelle-Inszenierung
des 'Barbier von Sevilla'.
Im Mai 1985 wurden an der Scala 'Macbeth', im September 'Il Viaggio
à Reims' sowie Nonos 'Prometeo' wiederaufgenommen.
Im Oktober dirigierte Abbado das Klavierkonzert von Schoenberg mit
Maurizio Pollini am Flügel sowie im Londoner Barbican Center im
Rahmen des Festivals 'Mahler, Wien und das XX. Jahrhundert' Musik von
Berg, Ives und Mahler.
86-91
Im Mai 1986 wurden an der Scala im Rahmen eines
Debussy-Festivals 'Pelléas et Mélisande' in einer
Produktion von Antoine Vitez und im Juni ein symphonisches Konzert
(Prélude à l'après-midi d'un faune, La demoiselle
élue, Nocturnes, Ibéria) aufgeführt. Im September
1986 wurde Abbado zum musikalischen Leiter der Wiener Staatsoper
ernannt (die Position hatte er bis 1991 inne) und gründete das
Gustav Mahler Jugendorchester.
Im Oktober des gleichen Jahres dirigierte er an der Wiener Staatsoper
'Un ballo in maschera', inszeniert von Gianfranco De Bosio.
1987 erfolgt die Ernennung zum Generalmusikdirektor der Stadt Wien, im
Juni dirigierte er an der Wiener Staatsoper 'Wozzeck' (Regie: Adolf
Dresen).
1988 nahm er in Wien die Idee des 2 Jahre zuvor an der Scala
veranstalteten Debussy-Festivals wieder auf. Um die Aufführung
moderner Musik zu fördern, gründete er das Festival 'Wien
Modern', im Rahmen dessen zeitgenössische Komponisten von Boulez
bis Nono, von Ligeti bis Kurtag aufgeführt wurden.
Bereits im zweiten Veranstaltungsjahr wurden die musikalischen
Aufführungen von Ausstellungen und Theateraufführungen
begleitet, die Dank der Mitarbeit der Kulturinstitute Frankreichs,
Italiens und Deutschlands ermöglicht wurden.
Weitere musikalische Ereignisse in Wien: Im Januar an der Staatsoper
'Il Viaggio à Reims' in der Inszenierung von Ronconi, im Mai am
Theater an der Wien 'Fierrabras' von Schubert unter der Regie von Ruth
Berghaus mit dem Chamber Orchestra of Europe, im Juni 'Pelléas
et Mélisande' an der Staatsoper sowie eine Tournee mit den
Wiener Philharmonikern. Aufgeführt wurde ein kompletter
Beethoven-Symphonie-Zyklus sowie die Klavierkonzerte mit Maurzio
Pollini am Flügel. Die Tournee begann im Februar 1988 in Wien und
führte über New York nach Tokyo (dort kamen allerdings nur
die Symphonien zur Aufführung).
Das musikalische Engagement in Wien war 1989 sehr umfangreich: im
Januar 'Khovantchina' in der Inszenierung von Kirchner, im Juni
'Elektra' in Zusammenarbeit mit Harry Kupfer, im Oktober 'Don Carlo'
zusammen mit Pizzi.
Im Oktober 1989 kam es, in der Nachfolge Furtwänglers und
Karajans, zur Ernennung zum Chefdirigenten und Künstlerischem
Leiter des Berliner Philharmonischen Orchesters (das Debüt mit den
'Berlinern' erfolgte bereits 1966).
Im Januar 1990 folgte an der Wiener Staatsoper 'Lohengrin' unter der
Regie von Weber sowie im Mai Mozarts 'Don Giovanni', inszeniert von Luc
Bondy (Abbado dirigierte dieses Werk bereits in Tel Aviv in einer
halb-konzertanten Version von Lorenzo Mariani). Im Juni folgte die
Reprise des 'Fierrabras' an der Wiener Staatsoper mit den Orchester der
Wiener Staatsoper, immer noch in der Inszenierung von Ruth Berghaus.
Im Mai 1991 dirigierte Abbado am Theater an der Wien mit dem Orchester
der Wiener Staatsoper 'Le Nozze di Figaro' in einer Produktion von
Jonathan Miller. Im Oktober gelangte 'Boris Godunov' (in der Londoner
Tarkovski-Produktion von 1983) an der Staatsoper im Rahmen eines
Festivals, das die Stadt Wien dem grossen Regisseur widmete, zur
Aufführung. Im Zuge dieses Festivals, im Rahmen dessen auch
Ausstellungen und Filmvorführungen von Eisenstein bis Tarkovski
gezeigt wurden, führte Abbado Musikwerke auf, die von Kurtag,
Rihm, Nono und Furrer für Tarkovski komponiert worden waren.
91-2002
Mit Beginn der Saison 1991-92 erfolgte in Berlin hinsichtlich des
traditionellen Konzertzyklus eine wichtige Neuerung: die Konzertzyklen
orientierten sich jetzt thematisch an einer gemeinsamen Leitidee und
banden Theateraufführungen, Filmpräsentationen,
Tanzvorstellungen, Photographie sowie die Bildende Kunst ein und es
wurden Kompositionsaufträge an zeitgenössische Komponisten
erteilt.
Die erste Saison, die die Figur des 'Prometeus' zum Gegenstand hatte,
brachte Musik von Beethoven, Nono, Liszt und Scriabine. In der gleichen
Saison führte Abbado mit dem Chicago Symphony Orchestra 'Boris
Godunow' auf sowie eine halbkonzertante Version des 'Wozzeck'.
1992 rief Abbado zusammen mit Natalia Gutman die 'Berliner Begegnungen'
ins Leben, die den Begabtesten unter den jungen Musikern im Rahmen
eines Festivals die Möglichkeit zur Zusammenarbeit mit den
grössten Künstlern wie Gutman selbst oder Alfred Brendel
geben sollen.
Anlässlich des 200. Geburtstages von Rossini kam es im Februar
1992 in Ferrara, zusammen mit dem Chamber Orchestra of Europe sowie in
Kooperation mit dem Rossini-Festival in Pesaro, zur Aufführung von
'Il Viaggio à Reims' in der Inszenierung von Ronconi. Diese
Produktion wurde anschliessend an die Wiener Staatsoper übernommen
sowie im Zuge einer Tournee mit den Wiener Philharmonikern in Tokyo
gespielt.
Im Sommer dirigierte er bei den Salzburger Festspielen Janaceks 'Aus einem Totenhaus' unter der Regie von K.M. Gruber.
Die Saison 1992/93 brachte in Berlin einen Hölderlin-Zyklus mit
Werken von Brahms, Strauss, Reger, Rihm, Manzoni, Nono, Maderna und
Holliger. Ausserdem kam es 1992 in Berlin zur halbszenischen
Aufführung von 'Il Viaggio à Reims' und in Covent Garden
zur einigen Aufführungen von 'Pelléas et Mélisande',
der mit der Wiener Staatsoper ko-produziert wurde. Im Februar 1993
wurden in der Pariser Salle Pleyel im Rahmen eines Brahms-Zyklus mit
den Berliner Philharmonikern die 4 Symphonien, die Klavierkonzerte, die
Tragische Ouvertüre das Doppelkonzert, sowie die Haydn-Variationen
op. 56 unter Einbezug von Pollini, Vengerov und Pergamentschikow
aufgeführt.
Im Januar 1994 folgte in Ferrara 'Le Nozze di Figaro' in einer Jonathan
Miller-Produktion. Als künstlerischer Leiter der Salzburger
Osterfestspiele initiierte er ab 1994 die "Kontrapunkte", ein
Konzertzyklus für zeitgenössische Kompositionen in Verbindung
mit der Verleihung eines Wettbewerbspreises für einen Komponisten,
Schriftsteller oder Maler der Generation der Nachwuchskünstler.
In Berlin kam es zu einer halbszenischen Aufführung des 'Boris
Godunow', der anlässlich der Salzburger Osterfestspiele 1994 von
Herbert Wernicke inszeniert wurde. Die Konzertsaison 1994-95 der
Berliner Philharmoniker stand unter dem Motiv 'Faust' mit Werken von
Mahler, Busoni, Liszt, Schumann und Berlioz.
Mit Beginn der Saison 1994-95 stand neu eine halbszenische
Opernaufführung am Beginn des jeweiligen Berliner Zyklus, die an
den darauffolgenden Salzburger Osterfestspielen in voller szenischer
Fassung wiederaufgenommen wurde. 'Elektra' von Strauss, in Salzburg in
einer Produktion von Lev Dodin, eröffnete den Berliner Zyklus mit
dem Schwerpunkt 'Mythos und griechische Antike'. Dieser Zyklus brachte
darüber hinaus Werke von Brahms, Moussorgski, Berlioz, Stravinski,
Monteverdi, Benda, Pergolsei, Purcell sowie 'Stele' von Kurtag.
Im Januar 1995 folgte mit dem Chamber Orchestra of Europe in Ferrara
das Dirigat von 'Il Barbiere di Siviglia' in einer Inszenierung von
Stefano Vizioli.
Im November/Dezember 1995 folgte in Berlin der Shakespeare-Zyklus, der
mit Verdis 'Otello' eröffnet wurde (Übernahme an die
Salzburger Osterfestspiele 1996 unter der Regie von Ermanno Olmi). Der
Shakespeare-Zyklus brachte ebenso Werke von Berlioz, Mendelssohn,
Strauss, Tschaikowski und Prokofiev.
Abbado leitete die Dodin-Inszenierung von Strauss' 'Elektra' auch 1996
in Florenz. Der November brachte in Berlin einen
Berg-Büchner-Zyklus mit 'Wozzeck' (Regie: Peter Stein). Dieser kam
1997 an Ostern in Salzburg wieder. Neben mehreren Werken von Berg
wurden zahlreiche Auftragskompositionen von zeitgenössischen
Komponisten wie Rihm, Kurtag und Vacchi aufgeführt.
Im gleichen Jahr entstand aus dem Kreis des Gustav Mahler Jugendorchesters heraus das Mahler Chamber Orchestra.
Im Januar 1997 führte Abbado in Ferrara, zusammen mit dem Chamber
Orchestra of Europe 'Don Giovanni' von Mozart in einer Produktion von
Lorenzo Mariani auf. Im Mai des gleichen Jahres kam die Salzburger Olmi
Inszenierung des 'Otello' nochmals am Teatro Regio in Turin, und er
wiedereröffnete an der Spitze der Berliner Philharmoniker das
Teatro Massimo in Palermo nach 23 Jahren der Schliessung.
Die Saison 1997/98 widmete ihren thematischen Zyklus dem
'Wanderer'-Thema und wurde mit 'Fierrabras' eröffnet. Es folgten
zahlreiche Schubert-Werke sowie Werke von Mahler, Strauss, Wagner und
Liszt.
1998 dirigierte Abbado in Berlin an der Staatsoper unter den Linden
'Falstaff' in einer Inszenierung von Jonathan Miller und die Salzburger
Osterfestspiele 1998 brachten abermals 'Boris Godunow' in der
Produktion von H. Wernicke. Im Juli folgte in Aix en Provence ein 'Don
Giovanni' in Zusammenarbeit mit Peter Brook und dem Mahler Chamber
Orchestra.
Der Zyklus 'Liebe und Tod' (Saison 1998-99) begann mit Wagners 'Tristan
und Isolde', den K.M. Grüber 1999 an den Salzburger
Osterfestspielen in Szene setzte. Der Zyklus brachte darüber
hinaus Werke von Berlioz, Schoenberg, Strauss und Henze. Im Mai 1999
kam es in Ferrara erneut zu 'Falstaff'-Vorstellungen in J. Millers
Inszenierung, jedoch mit dem Mahler Chamber Orchestra.
Mit dem Gustav Mahler Jugendorchester unternahm Claudio Abbado im
Sommer 1999 eine Tournee nach Tanglewood, Caracas, Havanna, Santiago de
Compostela, Edinburgh, Berlin, München, Bozen und Triest. In
diesem Zusammenhang rief Abbado eine Musikinstrumenten-Intiative ins
Leben, um jungen kubanischen Musikern zu helfen, sich durch
kontinuierliche Zusammenarbeit mit Ferrara Musica weiterzuentwickeln.
Im Rahmen des 'Amore-Morte'-Zyklus der Berliner Saison 1999-2000
führte Abbado eine halbszenische Version von 'Simon Boccanegra'
(Wiederaufnahme Salzburg, Ostern 2000 unter Peter Stein) sowie ein dem
'Orpheus'-Mythos gewidmetes Konzert auf.
Im Februar 2000 folgte in Ferrara Mozarts 'Cosi fan tutte' mit dem
Mahler Chamber Orchestra und Mario Martone als Regisseur.
Anläßlich der Salzburger Osterfestspiele 2000 dirigiert
Claudio Abbado „Simon Boccanegra“ in einer Inszenierung von
Peter Stein.
Ein dringender ärztlicher Eingriff zwingt ihn allerdings, im Sommer drei Monate zu pausieren.
Im Oktober 2000 nimmt er seine Aktivitäten wieder auf und
fliegt (gegen den Rat seiner Ärzte) für eine Tournee nach
Japan. Im Rahmen dieser wird in Tokio „Tristan und Isolde“
in der Inszenierung von Klaus Michael Grüber aufgeführt
(November/Dezember 2000). Die Aufführungen werden zu einem Triumph.
Zurück in Berlin dirigiert er am 27.1.2001 das
‚Requiem’ von Giuseppe Verdi aus Anlaß von dessen
100. Todestag. Anschließend geht er mit den Berliner
Philharmonikern auf Tournee. In Rom und Wien werden alle
Beethoven-Symphonien und -Klavierkonzerte aufgeführt. Der Erfolg
ist überwältigend.
Bei den Osterfestspielen in Salzburg 2001 kommt Verdis
„Falstaff“ in einer Inszenierung von Declan Donnellan zur
Aufführung.
Nach einer, aufgrund der Ereignisse des 11. September,
ergreifenden USA-Tournee, eröffnet Claudio Abbado die Saison
2001/2002 mit dem Zyklus „Zum Raum wird hier die Zeit“.
Hierbei dreht sich alles um Richard Wagners „Parsifal“, den
er in Berlin in einer halb-szenischen Version aufführt
(November/Dezember 2001). Es folgen im Februar 2002, nach einem
Beethoven/Mendelssohn-Konzert, die Faust-Szenen von Robert Schumann.
Mit dem von Peter Stein inszenierten „Parsifal“
bei den Salzburger Osterfestspielen schließt Claudio Abbado seine
Tätigkeit als künstlerischer Leiter dieses Festivals ab.
Sein letztes Konzert in Berlin als künstlerischer Leiter
der Berliner Philharmoniker beschert dem Publikum ein ganz besonderes
Programm: Brahms (Schicksalslied), Mahler (Rückert-Lieder mit
Waltraut Meier) sowie die Vertonung eines Filmes über die Thematik
‚King Lear’ von Schostakowitsch mit Vorführung des
Filmes von Gregorij Kosinsew. Bevor er die Stadt verlässt
erhält er aus den Händen des Deutschen Bundespräsidenten
die höchste deutsche Auszeichnung: das Bundesverdienstkreuz mit
Stern.
Er beendet sein Amt bei den Berliner Philharmonikern mit einer
Tournee durch Italien und nach Wien. Auf dem Programm abwechselnd
Mahlers 7. Symphonie oder dessen Rückert-Lieder (mit Waltraut
Meier) in Verbindung mit Schönbergs ‚Pelléas et
Mélisande’. Für das Europa-Konzert aus dem Teatro
Massimo in Palermo (1.5.2002) jedoch setzt Abbado u.a. Brahms
Violinkonzert (mit Gil Shaham) und Dvoraks Symphonie Nr. 9 (‚Aus
der Neuen Welt’) auf das Programm, gefolgt von einer, dem
Veranstaltungsort äußerst angemessenen Zugabe: Verdis
Ouvertüre zu den ‚I Vespri Siciliani’. Die beiden
letzten Konzerte in Wien, am 12. und 13.5. sind Anlaß für
eine große ‚Liebeserklärung’ seitens des
Publikums aber auch der Musiker. Am 13. Mai erlebt der Große Saal
des Musikvereins einen seiner denkwürdigsten Abende. Mehr als 4000
Blumen regnen auf das Orchester und seinen scheidenden
künstlerischen Leiter herab und die Jubelstürme dauern weit
über eine halbe Stunde.
Ende Mai, am 25. und 28.5., dirigiert Claudio Abbado in Paris
das Chamber Orchestra of Europe anlässlich des 20. Geburtstages
dieses Ensembles. Das Programm ist sehr originell, denn es besteht zum
größten Teil aus Orchesterbearbeitungen verschiedener
Komponisten von Schubert-Liedern. Die Konzerte, mit Anne-Sofie von
Otter und Thomas Quasthoff, werden für CD aufgenommen, die im
Frühjahr 2003 erschienen ist.
Anschließend nimmt Abbado am Maggio Musicale in Florenz
teil, wo er die Peter Stein Inszenierung von „Simon
Boccanegra“ wieder aufnimmt. Im Graben sitzt das Orchester des
Maggio Musicale.
Er schließt die Saison 2001/02 mit einer Tournee des
GMJO (Gustav Mahler-Jugendorchester) ab. Auf dem Programm Richard
Wagners „Parsifal“ (in Edinburgh in der Peter Stein
Inszenierung, in Luzern konzertant) sowie Konzerte mit Werken von
Bartok, Ravel und Debussy.
2003
Nach einer mehrmonatigen Auszeit beschert Claudio Abbado seinem
italienischen Publikum zwei Konzerte in Ferrara (Berlioz, Tristia und
Schostackowitsch "King Lear mit Filmvorführung, und Mahler-Beethoven) und eines in Reggio Emilia. Es spielt das Mahler Chamber Orchestra (Mahler, Kindertotenlieder und Rückert-Lieder mit Anna Larsson, und Beethoven Symphonie Nr.7).
Im Frühjahr 2003 erhält er vom japanischen Kaiser
den Premium Imperiale, eine der höchsten Auszeichnungen die es
gibt und die an Künstler in aller Welt verliehen wird.
Im Juni feiert Claudio Abbado seinen 70. Geburtstag. Dieser
ist Anlaß für zahlreiche Artikel in der internationalen
Presse.
Am 14.8.2003 eröffnet Claudio Abbado die Luzerner
Musikfestwochen mit dem jüngsten von ihm gegründeten
Orchester, dem Lucerne Festival Orchestra. Dieses besteht aus Solisten
aus aller Welt, die Claudio Abbados Vorstellungen vom Musizieren teilen
(Bläserensemble Sabine Meyer, Natalia Gutman, das Hagen Quartett,
Emmanuel Pahud, Rainer Kussmaul, Kolja Blacher etc.) sowie den Musikern
des Mahler Chamber Orchestra. Auf dem Programm des Galakonzertes stehen
Werke von Wagner und Debussy. Es folgen ein Konzert mit Kammermusik
(Bachs Brandenburgische Konzerte) sowie Mahlers 2. Symphonie. Der
Erfolg ist überwältigend, die Presse selten einig und
begeistert. Für alle anwesenden Journalisten bedeutet die
Gründung dieses Orchesters einen neuen Abschnitt in der Welt der
klassischen Musik.
Im September erste Ausstrahlung auf Arte von „Die Stille
hören“, Portrait von Paul Smaczny, welches später mit
mehreren Preisen ausgezeichnet wird.
Im Oktober Konzert in Ferrara mit dem MCO und Kolja Blacher (Berg,
Strawinsky, Beethoven) mit Wiederholung in Potenza (ohne Strawinsky).
Dort auch Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität von
Potenza an Claudio Abbado. Bei dieser Gelegenheit Ankündigung
eines Gesualdo Festivals in der Basilicata.
Reise nach Tokio um den Premium Imperiale aus den Händen des japanischen Kaisers zu erhalten.
Im Dezember Fahrt nach Kuba, Dr. h.c. der Universität von Havanna
und Konzert mit einem örtlichen Orchester als Zeichen des Dankes.
2004
Februar:
Thomas Quasthoff erhält den Grammy Award für die
Einspielung der Schubert-Lieder für Orchester (mit Anne-Sofie von
Otter, dem COE und Claudio Abbado).
„Cosi fan tutte“ in Ferrara, Modena und Reggio Emilia mit dem MCO und einer jungen Besetzung.
Ebenfalls in Ferrara Konzert mit dem MCO, auf dem Programm u.a. das 3.
Klavierkonzert von Beethoven mit Martha Argerich.
Aufzeichnung in Reggio Emilia von „Sempre Libera“ mit Anna
Netrebko und dem MCO, eine CD die für einigen Wirbel sorgen wird.
April:
Tournee mit dem GMJO nach Bozen, Budapest, Bratislava, St. Petersburg,
Reggio Emilia, Triest und Rom. Auf dem Programm: Mahlers 9. Symphonie
und (teilweise) der „Abschied“ aus dem „Lied von der
Erde“, gesungen von Anna Larsson.
Juni:
Triumphale Rückkehr nach Berlin und seinen Philharmonikern um
Frank Martin, Sechs Monologe aus Jedermann (Thomas Quasthoff) und
Mahlers 6. Symphonie zu dirigieren.
Überreichung der Ernst-Reuter-Plakette an Claudio Abbado durch den Oberbürgermeister.
August:
Zweite Saison des Lucerne Festival Orchesters mit Werken von R.
Strauss, Wagner, Beethoven, Mahler sowie ein Konzert mit dem MCO
(Hindemith, Beethoven).
September:
Konzert mit dem MCO in Bologna (Mozart mit Murray Perahia und Beethoven).
Oktober:
Konzert mit dem MCO in Ferrara (Ives, Prokofiev, Mendelssohn-Bartholdy).
Große Kampagne (mit glücklichem Ausgang) um zu erreichen,
dass Arte gebührenfrei in Italien empfangen werden kann.
November:
Bildung in Bologna des Orchestra Mozart (gegründet aus Anlaß
des 250. Geburtstages von Mozart in 2006) und erste erfolgreiche
Konzerte.
Überreichung des Prix Kythera durch Gabriele Henkel.
2005:
Dezember 2004/Januar 2005:
Rege Tätigkeit in Südamerika.
Reise mit dem MCO nach Venezuela und Kuba mit verschiedenen Konzerten (Beethoven).
Januar:
Weiter lebhafte Aktivität in Südamerika.
Gründung in Venezuela des Latein-Amerikanischen Jugendorchesters und erste Konzerte in Caracas und auf Kuba.
Verleihung des Cuban National Cultural Award in Havanna.
Verlängerung des Vertrages mit dem Lucerne Festival bis 2010.
Februar:
In Cannes wird Claudio Abbado der Midem Classical Award in der Sparte Lifetime Achievement Award zugesprochen.
März:
Polemik in Italien wegen seines Engagements in Kuba.
Überreichung des Preises des Präsidenten der Republik Italien.
April:
Dirigiert zum ersten Mal „Die Zauberflöte“ in Reggio
Emilia und Ferrara mit dem MCO und in der Regie von Daniele Abbado. Das
Ergebnis begeistert .
Mai:
Aufführungen in Baden-Baden von der
„Zauberflöte“. Die musikalische Leitung Claudio
Abbados wird in der deutschen Presse vielfach gelobt.
Zweite, nicht weniger triumphale, Rückkehr nach Berlin, diesmal
für Berg (Sieben Frühe Lieder mit Renée Fleming) und
Mahlers 4. Symphonie.
Juni:
Mehrere Konzerte in Italien mit dem Orchestra Mozart.
Wird von der Jury des Echo Klassik Preises zum Dirigenten des Jahres
ernannt (hauptsächlich für die Einspielung der 2. Symphonie
Mahlers und von Debussys La Mer mit dem LFO).
August:
Riesiger Erfolg in Luzern mit dem Lucerne Festival Orchestra (LFO) und diesmal u.a. Beethoven, Bruckner, Schubert und Nono.
Ehrenbürger der Stadt Luzern.
September:
Aufführungen (und Aufnahme) der Zauberflöte in Modena.
Konzerte mit dem Orchestra Mozart (OM) in Bologna.
Oktober:
Erstes Auswärtsgastspiel des LFO - in Rom. In etwa
Wiederholung des Programmes der Luzerner Konzerte. Großer Erfolg.
November:
Konzerte mit dem OM in Italien.
2006:
Januar:
Konzerte mit dem venezolanischen Jugendorchester in Caracas (u. a. 9. Symphonie von Beethoven).
April:
Zwei Konzerte mit dem MCO in Ferrara und Reggio Emilia.
Ostertournee des GMJO durch Europa (Bozen, München, Madrid, Wien,
Paris, Turin) mit einem herrlichen Programm: Schönberg
„Pelléas et Mélisande“ sowie Mahlers 4.
Symphonie.
Mai:
Konzerte mit dem Orchestra Mozart (OM) in Italien.
Rückkehr nach Berlin für Aufführungen von Schumanns „Manfred“.
Juni:
Konzerte mit dem OM in Italien.
August:
Abermals großer Erfolg in Luzern mit dem Lucerne Festival
Orchestra (LFO), diesmal u.a. mit Mahlers 6. und Bruckners 4. Symphonie.
August/September:
Wiederaufnahme der Zauberflöten-Produktion, diesmal in Edinburgh.
September:
Konzerte in Italien mit dem OM.
Dirigiert das Simon Bolivar Youth Orchestra (SBYO) jeweils in Palermo
und Rom für nur eine Hälfte des Konzertes. Die anderen
Hälfte überlässt er dem jungen Gustavo Dudamel.
Oktober:
Großer Erfolg beim Besuch des LFO in Tokyo (Suntory Hall) mit dem Luzerner Programm.
Teilnahme an einem Gedenkkonzert in Wien für den verstorbenen
Thomas Kakuska (Bratscher des Alban Berg Quartetts).
November:
Konzerte mit dem OM in Italien.
Dezember:
Konzert mit dem MCO auf Einladung der BASF in Ludwigshafen.
Ausgezeichnet mit dem renommierten „Record of the
Year“ Preis der Zeitschrift Gramophone sowie mit dem Echo
Klassik-Preis – beide Male für die Aufnahme von Mahlers 6.
Symphonie mit den Berliner Philharmonikern.
2007:
2008:
2009:
Januar:
Konzerte
in Caracas mit dem Simon Bolivar Youth Orchestra und Rachel Harnisch als
Solistin (Mozart, Beethoven, Mahler).
Februar:
Ebenso,
aber diesmal mit u.a. Hélène Grimaud als Solistin.
März:
Zurück
in Europa gibt es Konzerte in Bologna und Neapel mit dem Orchestra Mozart.
Ehrenbürger von Bologna.
April:
Konzerte
in Ferrara, Reggio, Turin und Bozen (1.5.) mit dem Mahler Chamber Orchestra.
Die ersten zwei Städte mit Nina Stemme und Richard Strauss, die letzten zwei
mit dem Mozart-Requiem auf dem Programm.
Mai:
Der
jährliche Rückkehr nach Berlin. Drei Konzerte mit Schubert, Mahler und (zum
ersten Mal mit diesem Orchester!) „La Mer“ von Debussy. Angelika Kirchschlager
ist die Solistin im ersten Teil des Programmes.
Juni:
Konzerte
in Jesi (Pergolesi), Bologna, Florenz und L’Aquila (Schubert, Mozart) mit dem
Orchestra Mozart.
August:
Der
alljährlicher Höhepunkt: die Konzerte mit dem Lucerne Festival Orchestra in
Luzern. Diesmal stehen Prokofiev und vor allem Mahler auf dem Programm (1.
& 4. Symphonie).
September:
Die
Herbsttournee des Lucerne Festival Orchestra führt diesmal nach Peking. Es gibt
vier Konzerte im National Center of Performing Arts.
November:
In
Bozen (31.10.) und in Bologna gibt es Berg und Bruckner mit dem Orchestra
Mozart sowie dem Haydn-Orchester von Bozen.
Danach
noch Konzerte in Bologna und Cagliari (Haydn, Mozart, Mendelssohn).
2010:
Claudio Abbado verbringt erneut den Winter in
Südamerika, genauer in Venezuela. Dort dirigert er im Februar Konzerte des Simon Bolivar Jugendorchester.
Im März bringt er diese Orchester nach Luzern
zu dem dortigen Osterfestival. Es spielt drei Konzerte, wobei die zwei anderen von Gustavo Dudamel und
Diego Matheuz dirigiert werden.
Ende März ist es das Orchestra Mozart, das mit
Abbado auftritt. Zuerst in Rom, dann in Bologna.
Mitte April ist Abbado in Ferrara und Reggio
Emilia, diesmal mit dem Mahler Chamber Orchestra und der Pianistin Yuja Wang
als Solistin.
Es folgt Mitte Mai die inzwischen
traditionelle, wunderbare Rückkehr nach Berlin. Das Programm besteht diesmal aus
verschiedenen Komponisten, u.a. von Brahms die „Rinaldo“-Kantate. Dies ist ein
selten aufgeführtes Werk in dem Jonas Kaufmann einen großen Erfolg feiern kann.
Kurz danach muß Claudio Abbado sich ins
Krankenhaus begeben und weitere Termine, die ersehnte Rückkehr nach Mailand
eingeschlossen, absagen.
Im August kann er seine Aktivitäten wieder aufnehmen.
Er dirigiert in Luzern eine halb-szenische Aufführung von „Fidelio“ mit u.a.
Nina Stemme und Jonas Kaufmann, die auch aufgezeichnet wird.
Ebenfalls auf dem Programm des Lucerne
Festival Orchestras in dem Sommer ist die 9. Symphonie von Gustav Mahler, eine
Werk mit dem Claudio Abbado verbunden ist wie mit keinem anderen.
Im September gibt es Konzerte in Bologna (San
Stefano und Auditorium Manzoni), Modena, die Abtei von Morimondo sowie Jesi mit
dem Orchestra Mozart und Werke von Johann Sebastian Bach.
Die alljährliche Herbsttournee des Lucerne
Festival Orchestra führt uns diesmal nach Madrid und Paris mit
außergewöhnlichen Aufführungen der 9. Symphonie von Mahler.
Das Jahr neigt sich dem Ende zu mit Konzerte
in Bologna (Schumann), Ferrara und erneut Bologna. Dort gibt es u.a. das
Beethoven-Violinkonzert mit Isabelle Faust.
2011:
Dieses
Jahr beginnen die Konzerte etwas später denn wir haben bereits April als
Claudio Abbado seine Konzerttätigkeit wieder aufnimmt. Zum ersten Mal spielen
das Mahler Chamber Orchestra und das Orchestra Mozart gemeinsam – und zwar in
Ferrara, Bologna, Reggio Emilia und Rom. Martha Argerich spielt das
Ravel-Konzert.
Im
Mai sind wir erneut in Berlin. Diesmal mit gleich zwei Programmen. Eines mit
der Beteiligung (u.a.) von Maurizio Pollini, eines aus Anlaß des 100.
Todestages von Mahler. Genau am 18.5.2011 dirigiert Claudio Abbado das Adagio
aus der 10. Symphonie und das Lied von der Erde mit den Berliner
Philharmonikern und den Solisten Anne Sofie von Otter und Jonas Kaufmann.
Im
Juni dirigiert Claudio Abbado das Orchestra Mozart in Bologna, Ravenna und
Brescia. Mit verschiedenen Solisten des Orchesters unternimmt er einen Ausflug
nach Spanien um den Preis „Don Juan de Borbòn de la Musica“ entgegen zu nehmen.
Noch im Juni (und immer noch mit dem Orchestra Mozart) gibt es ein Konzert in
Parma zur Wiedereröffnung des Teatro Farnese nach seiner Renovierung.
Die
Konzerte in Luzern (mit dem Lucerne Festival Orchestra) sind diesmal Brahms,
Mahler und Bruckner gewidmet.
Der
September bringt uns herrliche Konzerte des Orchestra Mozart in Bologna und
Bozen, vor allem mit der sogenannten „Großen“ Symphonie von Schubert. Diese
werden gefolgt von dem ersten Auftritt des Orchesters im Goldenen Saal des
Musikvereins in Wien.
Die
Herbsttournee des Lucerne Festival Orchestra führt uns diesmal nach
Baden-Baden, Paris und London. Daran
schließt sich unmittelbar ein Konzert mit dem Orchestra Mozart in Frankfurt an.
Für seine Aufführung der 5. Symphonie von Bruckner in London wird Claudio
Abbado später den Preis des besten Konzert des Jahres von der Royal
Philharmonic Society.
Ein
Monat später gibt es zwei Konzerte im Rahmen des Projektes „Cinema Russo“ des
Orchestra Mozart. In Rom und in Bologna wird der Film „King Lear“ (nach
Shakespeare) mit der Musik von Shostakovitch auf dem Programm.
Zwei
Tage vor Weihnachten hat Claudio Abbado das neue Theater des Maggio Musicale
Fiorentino eingeweiht. Auf dem Programm das Schicksalslied von Brahms und die
9. Symphonie von Mahler. Es spielt ein Orchester, das sich aus dem vom Maggio
Musicale und das Orchestra Mozart zusammensetzt.
2012:
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