Veröffentlichungen

Claudio Abbado, La casa dei suoni.
Text von G. Valerio; Bilder von P. Cordoni, Milano, Vallardi, 1986. Bilder von E. Luzzati; Video von D. Abbado, Milano, Garzanti, 1986-95.

Das Berliner Philharmonische Orchester mit Claudio Abbado. Fotos von C. Groth, Berlino, Nicolai, 1994.

Accordi. Claudio Abbado & Berliner Philarmoniker.
Testi di E. Regazzoni ed E. Olmi. Fotos von C. Colombo. Milano, Federico Motta Editore, 1996.

Claudio Abbado, Musica sopra Berlino. Conversazione con Lidia Bramani.
Die Berliner Zyklen zwischen 1989 und 1996. Mailand, Bompiani, 1998.  Neuerscheinung mit überarbeiteten Texten (Liebes und Tod /Amore e Morte), Dezember 2000

Claudio Abbado, Dirigent
Herausgegeben von Ulrich Eckhardt
Berlin, Nicolai Verlag 2003
Italienische Fassung mit CD. Verlag Il Saggiatore - Oktober 2003

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Claudio Abbado:
ein Werdegang



Die fünfziger Jahre

Claudio Abbado studierte bis Ende 1955 am Mailänder Konservatorium Komposition, Klavier und Dirigieren. Er gewann seine ersten musikalischen Erfahrungen als Mitglied und Dirigent des 'Mailänder Streichorchesters', das von seinem Vater Michelangelo Abbado, einem Violonisten, gegründet wurde. In diesen Jahren entstanden seine ersten Verbindungen mit Wien, wo er als Gewinner zweier Studienstipendien zusammen mit Zubin Mehta, den er an der von Carlo Zecchi geleiteten 'Accademia Chigiana di Siena' kennengelernt hatte, von 1956 bis 1958 Meisterkurse bei Hans Swarowski besuchte.
Gemeinsam mit Mehta wurde er Mitglied des Chores der Gesellschaft der Musikfreunde , wo er Proben von Walter, Szell, Scherschen und Karajan beiwohnen konnte.

1958 gewann er in Tanglewood den Koussewitzky-Preis und wurde im Anschluss daran eingeladen, als Dirigent eines amerikanischen Orchesters zu wirken. Er beschloss jedoch nach Europa zurückzukehren.
1959 debütierte er in Triest als Dirigent. eines sinfonischen Programms. 1962 kehrte er dorthin mit 'Die Liebe zu den 3 Orangen' von Prokofiev zurück und gab 1999 mit dem Gustav-Mahler-Jugendorchester ein Konzert.




Die sechziger Jahre

1960 debütierte Claudio Abbado an der Scala mit einem Zyklus anlässlich des 300. Geburtstages von Alessandro Scarlatti (Aufführungsort: Piccolo Scala).

Nachdem er 1963 den Mitropoulos Preis der New Yorker Philharmoniker gewonnen hatte, gab er, auf Einladung Herbert von Karajans, 1965 mit den Wiener Philharmonikern und der II. Symphonie von Gustav Mahler bei den Salzburger Festspielen sein Debüt (das 'Wiener' Debüt folgte 2 Jahre später). Mit diesem Werk kehrte er im gleichen Jahr an die Scala zurück.

Ebenfalls 1965 dirigierte er zum 1. Mal das London Symphony Orchestra.

Im März 1966 brachte er an der Scala 'I Capuleti e i Montecchi' von Bellini unter der Regie von Castellani und im Oktober 1967 unter der Regie von Enriquez zur Aufführung. Diese Produktion ging auf Tournee und wurde bei der Weltausstellung 1967 in Montreal gezeigt, in jener Stadt, in der Abbado schon 1963 dirigiert hatte.

In diesem Jahr begann seine Zusammenarbeit mit der Deutschen Grammophon und der Decca, aus welcher die Gesamtaufnahmen der symphonischen Werke Beethovens, Brahms, Mahlers, Mendelssohns, Schuberts und Ravels hervorgingen.

Er eröffnete die Saison 1967/68 der Mailänder Scala mit Donizettis 'Lucia di Lammermoor' in einer Inszenierung von De Lullo.


68-86

Im Januar 1968 erfolgte die Wiederaufnahme von 'I Capuleti e i Montecchi'.
Zwischen von 1968 bis 1986 erweiterte Abbado als musikalischer Leiter des Orchesters der Mailänder Scala massgeblich dessen Repertoire, u.a. mit damals noch selten gespielten Klassikern des XX. Jahrhunderts, z.B. 'Wozzeck' und 'Lulu' von Alban Berg, 'The Rake's Progress' und 'Oedipus Rex' von Strawinsky, 'Moses und Aron' sowie 'Erwartung' von Schoenberg, 'Der wunderbare Mandarin' von Bartok oder zeitgenössische Opern wie 'Das verlorene Paradies' von Penderecki, 'Donnerstag aus Licht', 'Samstag aus Licht' und 'Montag aus Licht' von Stockhausen, 'La veria storia' von Luciano Berio und 'Al gran sole carico d'amore' von Luigi Nono.

Abbados Engagement für Werke des 19. Jahrhunderts trug aber auch massgeblich zur Verbreitung des Wiener Repertoires um Schoenberg, Berg, Webern und der Musik nach Webern bis zur zeitgenössischen Musik bei. Abbado begegnete der Wiener Schule des 19. Jahrhunderts sowie den experimentellen Werken Luigi Nonos ohne Scheuklappen oder Voreingenommenheit ohne aber weitere wichtige Aspekte zu vernachlässigen. Mit einem Vorsprung von ca. 20 Jahren trug er zur 'Bekanntmachung' von Komponisten wie Prokofiev, Bartok, Strauss, Strawinsky, Scriabine, und Hindemith bei, die von einer bestimmten experimentellen dogmatisch ausgerichteten Avantgarde vernachlässigt oder mit grossen Misstrauen betrachtet wurden.

Gleichzeitig erlaubte ihm eine neue Art der Partiturerarbeitung, dank der Vorbereitung und Recherche anhand von Literatur (Ausgangspunkt einer freien und tiefgehenden Interpretation), eine umfassende Lesart von Werken des traditionellen Repertoires bzw. die Wiederentdeckung von Komponisten, deren Werk nur teilweise bekannt war und geschätzt wurde (z. Bsp. die Interpretation der Schubert-Symphonien basierend auf den Original-Handschriften oder die Wiederentdeckung von Rossinis 'Il Viaggio à Reims').

Aber auch in Bezug auf das klassische und romantische Repertoire trug Abbado, über Beethoven und Brahms hinausgehend, zur Verbreitung von Werken damals noch eher selten gespielter Komponisten wie Mahler und Bruckner bei.

Diese Aktivitäten wurden auch durch das Engagement von Dirigenten, sei es an der Spitze des Scala-Orchesters oder anderer internationaler erstklassiger Orchester, wie Böhm, Karajan, Kleiber, Bernstein, Ozawa, Muti, Maazel, Mehta, Barenboim und Solti ermöglicht.

1972 öffnete Abbado, auf eigene Initiative und zum ersten Mal in der Geschichte des Theaters, die Scala für Studenten und Arbeiter und zog die breite Masse mittels speziell auf diese Zielgruppe ausgerichtete Angebote an. Das von ihm an der Scala aufgeführte Opernrepertoire umfasste ein breites Spektrum, von den grossen Klassikern bis zu vernachlässigten Meisterwerken mehr oder weniger bekannter Komponisten. Oft wurden die Werke in einer kritischen Fassung basierend auf einer sorgfältig und detailgetreuen überarbeiteten Partitur aufgeführt.

Im Sommer 1968 dirigierte er in Salzburg, einer Stadt, der er durch alljährliches Wiederkehren besonders verbunden ist, 'Il barbiere di Siviglia' von Rossini. Im gleichen Sommer präsentierte er in Covent Garden 'Don Carlos' von Verdi (Debüt von Shirley Verrett), den er im November an die New Yorker Met und zur Eröffnung der Scala übernahm.

Im März 1969 brachte er an der Scala 'Oedipus Rex' von Strawinsky heraus (in Kombination mit 'Oedipus' von Sophokles und Musik von Gabrieli) sowie die Wiederaufnahme von 'Lucia di Lammermoor', beide in einer Inszenierung von De Lullo.

Im März 1969 wurde an der Scala ein Mahler-Zyklus begonnen im Laufe dessen alle Symphonien dieses Komponisten zur Aufführung gelangten.

Im Dezember des gleichen Jahres kam es, ebenfalls an der Scala, zur Übernahme des 'Il Barbiere di Siviglia' aus Salzburg in der Inszenierung von Jean-Pierre Ponnelle.
Im April 1970 wurde 'Don Carlo' an der Scala wiederaufgenommen.
Im September folgten 2 Konzerte mit dem London Symphony Orchestra in Edinburgh. Diese Konzerte stellten den Auftakt einer langanhaltenden Zusammenarbeit zwischen Abbado und diesem Orchester dar.

In den Jahren 1970 und 1971 arbeitete er ebenfalls mit dem Boston Symphony Orchestra zusammen und es entstanden einige Aufnahmen.
1971 wurde Abbado zum ersten Gastdirigenten der Wiener Philharmoniker ernannt. In dieser Funktion trug er massgeblich zur Verbreiterung des traditionellerweise in Wien aufgeführten Repertoires bei.

Im Januar 1971 wurde an der Scala 'Il Barbiere die Siviglia' wiederaufgenommen und im März 'Wozzeck' in einer Inszenierung von Jernek herausgebracht.

Anlässlich des Maggio Musicale in Florenz sowie des Edinburgh Festivals im September präsentiert Abbado 'La Cenerentola' unter der Regie von Ponnelle.
In München wurde 'Simon Boccanegra' von Verdi aufgeführt. Mit diesem Werk eröffnete er auch die Saison 1971/72 an der Scala. Für die Inszenierung zeichnete Giorgio Strehler verantwortlich. 1972 wurde Claudio Abbado zum ersten Gastdirigenten des London Symphony Orchestra ernannt.
Im April kamen an der Scala 'La Cenerentola' von Rossini (Inszenierung Ponnelle) und 'Aida' von G. Verdi (Inszenierung De Lullo) zur Aufführung. Die 'Aida'-Produktion wurde im September des gleichen Jahres anlässlich der Olympiade ans Münchner Nationaltheater übernommen. Darüberhinaus wurde hier das Verdi-Requiem aufgeführt.

Nach der Aufführung an der Scala im April 1973 dirigierte Abbado 'La Cenenrentola' auch am Theater an der Wien.
Zur Mailänder Saisoneröffnung 1973/74 wurde, basierend auf einer kritischen Neuausgabe, 'L'Italiana in Algeri' in einer Produktion von Ponnelle gegeben. Im Dezember folgte die Wiederaufnahme von 'Simon Boccanegra'.
Der Februar 1974 brachte an die Scala nochmals 'La Cenerentola' zurück sowie Mozarts 'Le Nozze di Figaro' im April (Regie: Otto Schenk). Des weiteren folgten 1974 in Moskau 'La Cenerentola', 'Simon Boccanegra' und das Verdi-Requiem. Im Dezember, die Saisoneröffnung fand unter Böhm mit Fidelio statt, kam 'Die Liebe zu den drei Orangen' von Prokofiev (Inszenierung Giorgio Strehler) zur Aufführung.

Im Januar 1975 dirigierte Abbado Covent Garden 'Un ballo in maschera' (Regie: Otto Schenk), im April an der Scala 'Al gran sole carico d'amore' von Nono in einer Produktion von Ljubimov sowie die Wiederaufnahme von 'L'Italiana in Algeri'. Die Saison 1975/76 eröffnete er mit 'Macbeth' von Verdi (Regie: Giorgio Strehler) und im Dezember folgte nochmals 'La Cenerentola' (Inszenierung: J.P. Ponnelle).

Im Januar 1976 kam an der Scala 'Simon Boccanegra' wieder zur Aufführung, der zusammen mit 'La Cenerentola' sowie dem Verdi-Requiem im Rahmen einer, zum ersten Mal seit 25 Jahren stattfindenden Kooperation in Covent Garden gezeigt wurde.
Im September folgte eine Tournee nach Washington mit 'Simon Boccanegra', 'Macbeth', dem Verdi-Requiem und 'La Cenerentola', welche abermals an der Scala wiederaufgenommen wurde.

Im April 1977 folgte eine Neuinszenierung von 'Wozzeck' unter der Regie von Luca Ronconi, anschliessend mit dem London Symphony Orchestra am Edinburgh Festival 'Carmen' in einer Inszenierung von Piero Faggioni.
Die Saisoneröffnung 1977/78 an der Mailände Scala brachte anlässlich des 200. Geburtstages des Hauses 'Don Carlo' in einer überarbeiteten Gesamtfassung. Im Dezember dirigierte Abbado an der Scala einen von Zeffirelli inszenierten 'Un ballo in maschera'.
Das gleiche Jahr brachte an der Scala auch noch eine umfassende Werkpräsentation von Franz Schubert zu Ehren seines 150. Todestages.

Ausserdem begann Abbado zu diesem Zeitpunkt eine dauerhafte Zusammenarbeit mit der Deutschen Grammophon und dem Chicago Symphony Orchestra.
1978 gründete Abbado das Jugendorchester der Europäischen Union (ECYO), das er erstmals im Vorjahr im Rahmen des 'Aberdeen-Festivals' unter der Bezeichnung 'Internationales Jugendorchester' geleitet hatte.

Im Februar dirigierte er an der Scala die Wiener Philharmoniker mit einem symphonischen Programm (das Orchester spielte bei gleicher Gelegenheit 'Fidelio' unter Leonard Bernstein). Ausserdem nahm er folgende Werke wieder auf: 'Al gran sole carico d'amore' von Luigi Nono; im September, 'Carmen' in Edinburgh, im Oktober 'Simon Boccanegra' an der Opéra de Paris, welcher auch, immer noch anlässlich des 200. Geburtstages der Mailänder Scala, die Saison 1978/79 eröffnete. Die gleiche Saison brachte nochmals 'Don Carlo' (Januar 1979) sowie 'Macbeth' (April 1979).

Im Mai 1979 dirigierte er, im Rahmen eines Alban-Berg-Festivals, an der Opéra de Paris neben dem Verdi-Requiem 'Wozzeck' in der Inszenierung von Luca Ronconi. Die Aufführung wurde von einer Ausstellung begleitet.
Dieses Festival wurde bereits Ende Juni 1975 aufgrund eines Abkommens der beiden Theater vereinbart. An der Scala kam es im Zuge des Berg-Festivals im Mai und Juni zur Aufführung (erstmalige Aufführung als Gesamtversion) von 'Lulu' unter der Stabführung von Pierre Boulez (Inszenierung Chéreau): Im Juni und Juli folgte 'Wozzeck'.
Von 1978 bis 1988 war Abbado musikalischer Leiter des London Symphony Orchestra. In dieser Funktion programmierte er verschiedene Zyklen von Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Brahms sowie darüber hinausgehend 1985 ein Festival 'Mahler und die Wiener Schule'.
Die Saisoneröffnung 1979/80 an der Scala fand mit 'Boris Godunow' von Mussorgsky (Regie: Ljubimov) statt, im April 1980 folgten 'Oedipus Rex', 'Erwartung' von Schoenberg sowie 'Der Wunderbare Mandarin' von Bartok.

1981 entstand aus dem ECYO das Chamber Orchestra of Europe , dessen 'Künstlerischer Berater' Abbado noch immer noch ist.. Im gleichen Jahr wählte ihn das Chicago Symphony Orchestra zum ersten Gastdirigenten.

Im Januar folgte im Rahmen des Mussorgsky-Festivals an der Scala die Reprise von 'Boris Godunow'. Daneben wurden symphonische und Chorwerke von Mussorgsky sowie 'Khovantchina' aufgeführt. Im Mai widmete die Scala Bartok einen Zyklus, im Rahmen dessen die Budapester Oper eingeladen wurde.

Im Juni dirigierte Abbado das Verdi-Requiem in der Kirche Santo Stefano in Mailand, anschliessend im Rahmen einer Tournee in Dresden, Prag, Budapest, Sofia und Epidaurus. Im September und Oktober 1981 folgte, ebenfalls mit dem Orchester der Scala, eine Tournee nach Tokyo mit 'Simon Boccanegra', 'Il Barbiere di Siviglia' und dem Verdi-Requiem.

Die Saisoneröffnung 1981/82 brachte Wagners 'Lohengrin' in der Regie von Giorgio Strehler.

Im April 1982 folgten an der Scala nochmals eine Wiederaufnahme von 'La Cenerentola', im Mai fand ein Symposium über Strawinsky statt.

1982 wurde das Orchestra Filarmonica della Scala offiziell ins Leben gerufen.

1983 erarbeitete Abbado zusammen mit Andreij Tarkovski eine Neuproduktion von 'Boris Godunow'. Das gleiche Jahr brachte an der Scala im April eine Reprise des 'Lohengrin' sowie im Dezember nochmals 'L'Italiana in Algeri'.

Im März 1984 stellte Abbado 'Simon Boccanegra' in der Strehler-Inszenierung an der Wiener Staatsoper vor. Im August folgten im Rahmen des Rossini-Festivals in Pesaro 'Il Viaggio à Reims' (Regie: Luca Ronconi) und im September die Uraufführung von Luigi Nonos 'Prometeo' in der Kirche San Lorenzo in Venedig. Hierfür schuf Renzo Piani einen Innenausbau in Form eines Schiffskörpers.
Die Scala-Saison 1984/85 wurde mit 'Carmen' eröffnet, der Dezember brachte zusätzlich eine Wiederaufnahme der Ponnelle-Inszenierung des 'Barbier von Sevilla'.
Im Mai 1985 wurden an der Scala 'Macbeth', im September 'Il Viaggio à Reims' sowie Nonos 'Prometeo' wiederaufgenommen.
Im Oktober dirigierte Abbado das Klavierkonzert von Schoenberg mit Maurizio Pollini am Flügel sowie im Londoner Barbican Center im Rahmen des Festivals 'Mahler, Wien und das XX. Jahrhundert' Musik von Berg, Ives und Mahler.

86-91

Im Mai 1986 wurden an der Scala im Rahmen eines Debussy-Festivals 'Pelléas et Mélisande' in einer Produktion von Antoine Vitez und im Juni ein symphonisches Konzert (Prélude à l'après-midi d'un faune, La demoiselle élue, Nocturnes, Ibéria) aufgeführt. Im September 1986 wurde Abbado zum musikalischen Leiter der Wiener Staatsoper ernannt (die Position hatte er bis 1991 inne) und gründete das Gustav Mahler Jugendorchester.
Im Oktober des gleichen Jahres dirigierte er an der Wiener Staatsoper 'Un ballo in maschera', inszeniert von Gianfranco De Bosio.

1987 erfolgt die Ernennung zum Generalmusikdirektor der Stadt Wien, im Juni dirigierte er an der Wiener Staatsoper 'Wozzeck' (Regie: Adolf Dresen).

1988 nahm er in Wien die Idee des 2 Jahre zuvor an der Scala veranstalteten Debussy-Festivals wieder auf. Um die Aufführung moderner Musik zu fördern, gründete er das Festival 'Wien Modern', im Rahmen dessen zeitgenössische Komponisten von Boulez bis Nono, von Ligeti bis Kurtag aufgeführt wurden.
Bereits im zweiten Veranstaltungsjahr wurden die musikalischen Aufführungen von Ausstellungen und Theateraufführungen begleitet, die Dank der Mitarbeit der Kulturinstitute Frankreichs, Italiens und Deutschlands ermöglicht wurden.
Weitere musikalische Ereignisse in Wien: Im Januar an der Staatsoper 'Il Viaggio à Reims' in der Inszenierung von Ronconi, im Mai am Theater an der Wien 'Fierrabras' von Schubert unter der Regie von Ruth Berghaus mit dem Chamber Orchestra of Europe, im Juni 'Pelléas et Mélisande' an der Staatsoper sowie eine Tournee mit den Wiener Philharmonikern. Aufgeführt wurde ein kompletter Beethoven-Symphonie-Zyklus sowie die Klavierkonzerte mit Maurzio Pollini am Flügel. Die Tournee begann im Februar 1988 in Wien und führte über New York nach Tokyo (dort kamen allerdings nur die Symphonien zur Aufführung).

Das musikalische Engagement in Wien war 1989 sehr umfangreich: im Januar 'Khovantchina' in der Inszenierung von Kirchner, im Juni 'Elektra' in Zusammenarbeit mit Harry Kupfer, im Oktober 'Don Carlo' zusammen mit Pizzi.
Im Oktober 1989 kam es, in der Nachfolge Furtwänglers und Karajans, zur Ernennung zum Chefdirigenten und Künstlerischem Leiter des Berliner Philharmonischen Orchesters (das Debüt mit den 'Berlinern' erfolgte bereits 1966).



Im Januar 1990 folgte an der Wiener Staatsoper 'Lohengrin' unter der Regie von Weber sowie im Mai Mozarts 'Don Giovanni', inszeniert von Luc Bondy (Abbado dirigierte dieses Werk bereits in Tel Aviv in einer halb-konzertanten Version von Lorenzo Mariani). Im Juni folgte die Reprise des 'Fierrabras' an der Wiener Staatsoper mit den Orchester der Wiener Staatsoper, immer noch in der Inszenierung von Ruth Berghaus.

Im Mai 1991 dirigierte Abbado am Theater an der Wien mit dem Orchester der Wiener Staatsoper 'Le Nozze di Figaro' in einer Produktion von Jonathan Miller. Im Oktober gelangte 'Boris Godunov' (in der Londoner Tarkovski-Produktion von 1983) an der Staatsoper im Rahmen eines Festivals, das die Stadt Wien dem grossen Regisseur widmete, zur Aufführung. Im Zuge dieses Festivals, im Rahmen dessen auch Ausstellungen und Filmvorführungen von Eisenstein bis Tarkovski gezeigt wurden, führte Abbado Musikwerke auf, die von Kurtag, Rihm, Nono und Furrer für Tarkovski komponiert worden waren.



91-2002


Mit Beginn der Saison 1991-92 erfolgte in Berlin hinsichtlich des traditionellen Konzertzyklus eine wichtige Neuerung: die Konzertzyklen orientierten sich jetzt thematisch an einer gemeinsamen Leitidee und banden Theateraufführungen, Filmpräsentationen, Tanzvorstellungen, Photographie sowie die Bildende Kunst ein und es wurden Kompositionsaufträge an zeitgenössische Komponisten erteilt.
Die erste Saison, die die Figur des 'Prometeus' zum Gegenstand hatte, brachte Musik von Beethoven, Nono, Liszt und Scriabine. In der gleichen Saison führte Abbado mit dem Chicago Symphony Orchestra 'Boris Godunow' auf sowie eine halbkonzertante Version des 'Wozzeck'.
1992 rief Abbado zusammen mit Natalia Gutman die 'Berliner Begegnungen' ins Leben, die den Begabtesten unter den jungen Musikern im Rahmen eines Festivals die Möglichkeit zur Zusammenarbeit mit den grössten Künstlern wie Gutman selbst oder Alfred Brendel geben sollen.
Anlässlich des 200. Geburtstages von Rossini kam es im Februar 1992 in Ferrara, zusammen mit dem Chamber Orchestra of Europe sowie in Kooperation mit dem Rossini-Festival in Pesaro, zur Aufführung von 'Il Viaggio à Reims' in der Inszenierung von Ronconi. Diese Produktion wurde anschliessend an die Wiener Staatsoper übernommen sowie im Zuge einer Tournee mit den Wiener Philharmonikern in Tokyo gespielt.
Im Sommer dirigierte er bei den Salzburger Festspielen Janaceks 'Aus einem Totenhaus' unter der Regie von K.M. Gruber.

Die Saison 1992/93 brachte in Berlin einen Hölderlin-Zyklus mit Werken von Brahms, Strauss, Reger, Rihm, Manzoni, Nono, Maderna und Holliger. Ausserdem kam es 1992 in Berlin zur halbszenischen Aufführung von 'Il Viaggio à Reims' und in Covent Garden zur einigen Aufführungen von 'Pelléas et Mélisande', der mit der Wiener Staatsoper ko-produziert wurde. Im Februar 1993 wurden in der Pariser Salle Pleyel im Rahmen eines Brahms-Zyklus mit den Berliner Philharmonikern die 4 Symphonien, die Klavierkonzerte, die Tragische Ouvertüre das Doppelkonzert, sowie die Haydn-Variationen op. 56 unter Einbezug von Pollini, Vengerov und Pergamentschikow aufgeführt.
Im Januar 1994 folgte in Ferrara 'Le Nozze di Figaro' in einer Jonathan Miller-Produktion. Als künstlerischer Leiter der Salzburger Osterfestspiele initiierte er ab 1994 die "Kontrapunkte", ein Konzertzyklus für zeitgenössische Kompositionen in Verbindung mit der Verleihung eines Wettbewerbspreises für einen Komponisten, Schriftsteller oder Maler der Generation der Nachwuchskünstler.
In Berlin kam es zu einer halbszenischen Aufführung des 'Boris Godunow', der anlässlich der Salzburger Osterfestspiele 1994 von Herbert Wernicke inszeniert wurde. Die Konzertsaison 1994-95 der Berliner Philharmoniker stand unter dem Motiv 'Faust' mit Werken von Mahler, Busoni, Liszt, Schumann und Berlioz.

Mit Beginn der Saison 1994-95 stand neu eine halbszenische Opernaufführung am Beginn des jeweiligen Berliner Zyklus, die an den darauffolgenden Salzburger Osterfestspielen in voller szenischer Fassung wiederaufgenommen wurde. 'Elektra' von Strauss, in Salzburg in einer Produktion von Lev Dodin, eröffnete den Berliner Zyklus mit dem Schwerpunkt 'Mythos und griechische Antike'. Dieser Zyklus brachte darüber hinaus Werke von Brahms, Moussorgski, Berlioz, Stravinski, Monteverdi, Benda, Pergolsei, Purcell sowie 'Stele' von Kurtag.
Im Januar 1995 folgte mit dem Chamber Orchestra of Europe in Ferrara das Dirigat von 'Il Barbiere di Siviglia' in einer Inszenierung von Stefano Vizioli.
Im November/Dezember 1995 folgte in Berlin der Shakespeare-Zyklus, der mit Verdis 'Otello' eröffnet wurde (Übernahme an die Salzburger Osterfestspiele 1996 unter der Regie von Ermanno Olmi). Der Shakespeare-Zyklus brachte ebenso Werke von Berlioz, Mendelssohn, Strauss, Tschaikowski und Prokofiev.

Abbado leitete die Dodin-Inszenierung von Strauss' 'Elektra' auch 1996 in Florenz. Der November brachte in Berlin einen Berg-Büchner-Zyklus mit 'Wozzeck' (Regie: Peter Stein). Dieser kam 1997 an Ostern in Salzburg wieder. Neben mehreren Werken von Berg wurden zahlreiche Auftragskompositionen von zeitgenössischen Komponisten wie Rihm, Kurtag und Vacchi aufgeführt.
Im gleichen Jahr entstand aus dem Kreis des Gustav Mahler Jugendorchesters heraus das Mahler Chamber Orchestra.

Im Januar 1997 führte Abbado in Ferrara, zusammen mit dem Chamber Orchestra of Europe 'Don Giovanni' von Mozart in einer Produktion von Lorenzo Mariani auf. Im Mai des gleichen Jahres kam die Salzburger Olmi Inszenierung des 'Otello' nochmals am Teatro Regio in Turin, und er wiedereröffnete an der Spitze der Berliner Philharmoniker das Teatro Massimo in Palermo nach 23 Jahren der Schliessung.

Die Saison 1997/98 widmete ihren thematischen Zyklus dem 'Wanderer'-Thema und wurde mit 'Fierrabras' eröffnet. Es folgten zahlreiche Schubert-Werke sowie Werke von Mahler, Strauss, Wagner und Liszt.

1998 dirigierte Abbado in Berlin an der Staatsoper unter den Linden 'Falstaff' in einer Inszenierung von Jonathan Miller und die Salzburger Osterfestspiele 1998 brachten abermals 'Boris Godunow' in der Produktion von H. Wernicke. Im Juli folgte in Aix en Provence ein 'Don Giovanni' in Zusammenarbeit mit Peter Brook und dem Mahler Chamber Orchestra.

Der Zyklus 'Liebe und Tod' (Saison 1998-99) begann mit Wagners 'Tristan und Isolde', den K.M. Grüber 1999 an den Salzburger Osterfestspielen in Szene setzte. Der Zyklus brachte darüber hinaus Werke von Berlioz, Schoenberg, Strauss und Henze. Im Mai 1999 kam es in Ferrara erneut zu 'Falstaff'-Vorstellungen in J. Millers Inszenierung, jedoch mit dem Mahler Chamber Orchestra.
Mit dem Gustav Mahler Jugendorchester unternahm Claudio Abbado im Sommer 1999 eine Tournee nach Tanglewood, Caracas, Havanna, Santiago de Compostela, Edinburgh, Berlin, München, Bozen und Triest. In diesem Zusammenhang rief Abbado eine Musikinstrumenten-Intiative ins Leben, um jungen kubanischen Musikern zu helfen, sich durch kontinuierliche Zusammenarbeit mit Ferrara Musica weiterzuentwickeln.
Im Rahmen des 'Amore-Morte'-Zyklus der Berliner Saison 1999-2000 führte Abbado eine halbszenische Version von 'Simon Boccanegra' (Wiederaufnahme Salzburg, Ostern 2000 unter Peter Stein) sowie ein dem 'Orpheus'-Mythos gewidmetes Konzert auf.
Im Februar 2000 folgte in Ferrara Mozarts 'Cosi fan tutte' mit dem Mahler Chamber Orchestra und Mario Martone als Regisseur.

Anläßlich der Salzburger Osterfestspiele 2000 dirigiert Claudio Abbado „Simon Boccanegra“ in einer Inszenierung von Peter Stein.

Ein dringender ärztlicher Eingriff zwingt ihn allerdings, im Sommer drei Monate zu pausieren.

Im Oktober 2000 nimmt er seine Aktivitäten wieder auf und fliegt (gegen den Rat seiner Ärzte) für eine Tournee nach Japan. Im Rahmen dieser wird in Tokio „Tristan und Isolde“ in der Inszenierung von Klaus Michael Grüber aufgeführt (November/Dezember 2000). Die Aufführungen werden zu einem Triumph.

Zurück in Berlin dirigiert er am 27.1.2001 das ‚Requiem’ von Giuseppe Verdi aus Anlaß von dessen 100. Todestag. Anschließend geht er mit den Berliner Philharmonikern auf Tournee. In Rom und Wien werden alle Beethoven-Symphonien und -Klavierkonzerte aufgeführt. Der Erfolg ist überwältigend.

Bei den Osterfestspielen in Salzburg 2001 kommt Verdis „Falstaff“ in einer Inszenierung von Declan Donnellan zur Aufführung.

Nach einer, aufgrund der Ereignisse des 11. September, ergreifenden USA-Tournee, eröffnet Claudio Abbado die Saison 2001/2002 mit dem Zyklus „Zum Raum wird hier die Zeit“. Hierbei dreht sich alles um Richard Wagners „Parsifal“, den er in Berlin in einer halb-szenischen Version aufführt (November/Dezember 2001). Es folgen im Februar 2002, nach einem Beethoven/Mendelssohn-Konzert, die Faust-Szenen von Robert Schumann.

Mit dem von Peter Stein inszenierten „Parsifal“ bei den Salzburger Osterfestspielen schließt Claudio Abbado seine Tätigkeit als künstlerischer Leiter dieses Festivals ab.

Sein letztes Konzert in Berlin als künstlerischer Leiter der Berliner Philharmoniker beschert dem Publikum ein ganz besonderes Programm: Brahms (Schicksalslied), Mahler (Rückert-Lieder mit Waltraut Meier) sowie die Vertonung eines Filmes über die Thematik ‚King Lear’ von Schostakowitsch mit Vorführung des Filmes von Gregorij Kosinsew. Bevor er die Stadt verlässt erhält er aus den Händen des Deutschen Bundespräsidenten die höchste deutsche Auszeichnung: das Bundesverdienstkreuz mit Stern.

Er beendet sein Amt bei den Berliner Philharmonikern mit einer Tournee durch Italien und nach Wien. Auf dem Programm abwechselnd Mahlers 7. Symphonie oder dessen Rückert-Lieder (mit Waltraut Meier) in Verbindung mit Schönbergs ‚Pelléas et Mélisande’. Für das Europa-Konzert aus dem Teatro Massimo in Palermo (1.5.2002) jedoch setzt Abbado u.a. Brahms Violinkonzert (mit Gil Shaham) und Dvoraks Symphonie Nr. 9 (‚Aus der Neuen Welt’) auf das Programm, gefolgt von einer, dem Veranstaltungsort äußerst angemessenen Zugabe: Verdis Ouvertüre zu den ‚I Vespri Siciliani’. Die beiden letzten Konzerte in Wien, am 12. und 13.5. sind Anlaß für eine große ‚Liebeserklärung’ seitens des Publikums aber auch der Musiker. Am 13. Mai erlebt der Große Saal des Musikvereins einen seiner denkwürdigsten Abende. Mehr als 4000 Blumen regnen auf das Orchester und seinen scheidenden künstlerischen Leiter herab und die Jubelstürme dauern weit über eine halbe Stunde.

Ende Mai, am 25. und 28.5., dirigiert Claudio Abbado in Paris das Chamber Orchestra of Europe anlässlich des 20. Geburtstages dieses Ensembles. Das Programm ist sehr originell, denn es besteht zum größten Teil aus Orchesterbearbeitungen verschiedener Komponisten von Schubert-Liedern. Die Konzerte, mit Anne-Sofie von Otter und Thomas Quasthoff, werden für CD aufgenommen, die im Frühjahr 2003 erschienen ist.

Anschließend nimmt Abbado am Maggio Musicale in Florenz teil, wo er die Peter Stein Inszenierung von „Simon Boccanegra“ wieder aufnimmt. Im Graben sitzt das Orchester des Maggio Musicale.

Er schließt die Saison 2001/02 mit einer Tournee des GMJO (Gustav Mahler-Jugendorchester) ab. Auf dem Programm Richard Wagners „Parsifal“ (in Edinburgh in der Peter Stein Inszenierung, in Luzern konzertant) sowie Konzerte mit Werken von Bartok, Ravel und Debussy.




2003
Nach einer mehrmonatigen Auszeit beschert Claudio Abbado seinem italienischen Publikum zwei Konzerte in Ferrara (Berlioz, Tristia und Schostackowitsch "King Lear mit Filmv
orführung, und Mahler-Beethoven) und eines in Reggio Emilia. Es spielt das Mahler Chamber Orchestra (Mahler, Kindertotenlieder und Rückert-Lieder mit Anna Larsson, und Beethoven Symphonie Nr.7).

Im Frühjahr 2003 erhält er vom japanischen Kaiser den Premium Imperiale, eine der höchsten Auszeichnungen die es gibt und die an Künstler in aller Welt verliehen wird.

Im Juni feiert Claudio Abbado seinen 70. Geburtstag. Dieser ist Anlaß für zahlreiche Artikel in der internationalen Presse.

Am 14.8.2003 eröffnet Claudio Abbado die Luzerner Musikfestwochen mit dem jüngsten von ihm gegründeten Orchester, dem Lucerne Festival Orchestra. Dieses besteht aus Solisten aus aller Welt, die Claudio Abbados Vorstellungen vom Musizieren teilen (Bläserensemble Sabine Meyer, Natalia Gutman, das Hagen Quartett, Emmanuel Pahud, Rainer Kussmaul, Kolja Blacher etc.) sowie den Musikern des Mahler Chamber Orchestra. Auf dem Programm des Galakonzertes stehen Werke von Wagner und Debussy. Es folgen ein Konzert mit Kammermusik (Bachs Brandenburgische Konzerte) sowie Mahlers 2. Symphonie. Der Erfolg ist überwältigend, die Presse selten einig und begeistert. Für alle anwesenden Journalisten bedeutet die Gründung dieses Orchesters einen neuen Abschnitt in der Welt der klassischen Musik.

Im September erste Ausstrahlung auf Arte von „Die Stille hören“, Portrait von Paul Smaczny, welches später mit mehreren Preisen ausgezeichnet wird.
Im Oktober Konzert in Ferrara mit dem MCO und Kolja Blacher (Berg, Strawinsky, Beethoven) mit Wiederholung in Potenza (ohne Strawinsky). Dort auch Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität von Potenza an Claudio Abbado. Bei dieser Gelegenheit Ankündigung eines Gesualdo Festivals in der Basilicata.
Reise nach Tokio um den Premium Imperiale aus den Händen des japanischen Kaisers zu erhalten.
Im Dezember Fahrt nach Kuba, Dr. h.c. der Universität von Havanna und Konzert mit einem örtlichen Orchester als Zeichen des Dankes.


2004

Februar:

Thomas Quasthoff erhält den Grammy Award für die Einspielung der Schubert-Lieder für Orchester (mit Anne-Sofie von Otter, dem COE und Claudio Abbado).
„Cosi fan tutte“ in Ferrara, Modena und Reggio Emilia mit dem MCO und einer jungen Besetzung.
Ebenfalls in Ferrara Konzert mit dem MCO, auf dem Programm u.a. das 3. Klavierkonzert von Beethoven mit Martha Argerich.
Aufzeichnung in Reggio Emilia von „Sempre Libera“ mit Anna Netrebko und dem MCO, eine CD die für einigen Wirbel sorgen wird.

April:
Tournee mit dem GMJO nach Bozen, Budapest, Bratislava, St. Petersburg, Reggio Emilia, Triest und Rom. Auf dem Programm: Mahlers 9. Symphonie und (teilweise) der „Abschied“ aus dem „Lied von der Erde“, gesungen von Anna Larsson.

Juni:
Triumphale Rückkehr nach Berlin und seinen Philharmonikern um Frank Martin, Sechs Monologe aus Jedermann (Thomas Quasthoff) und Mahlers 6. Symphonie zu dirigieren.
Überreichung der Ernst-Reuter-Plakette an Claudio Abbado durch den Oberbürgermeister.

August:
Zweite Saison des Lucerne Festival Orchesters mit Werken von R. Strauss, Wagner, Beethoven, Mahler sowie ein Konzert mit dem MCO (Hindemith, Beethoven).

September:
Konzert mit dem MCO in Bologna (Mozart mit Murray Perahia und Beethoven).

Oktober:
Konzert mit dem MCO in Ferrara (Ives, Prokofiev, Mendelssohn-Bartholdy).
Große Kampagne (mit glücklichem Ausgang) um zu erreichen, dass Arte gebührenfrei in Italien empfangen werden kann.

November:
Bildung in Bologna des Orchestra Mozart (gegründet aus Anlaß des 250. Geburtstages von Mozart in 2006) und erste erfolgreiche Konzerte.
Überreichung des Prix Kythera durch Gabriele Henkel.


2005:

Dezember 2004/Januar 2005:

Rege Tätigkeit in Südamerika.
Reise mit dem MCO nach Venezuela und Kuba mit verschiedenen Konzerten (Beethoven).

Januar:

Weiter lebhafte Aktivität in Südamerika.
Gründung in Venezuela des Latein-Amerikanischen Jugendorchesters und erste Konzerte in Caracas und auf Kuba.
Verleihung des Cuban National Cultural Award in Havanna.
Verlängerung des Vertrages mit dem Lucerne Festival bis 2010.

Februar:
In Cannes wird Claudio Abbado der Midem Classical Award in der Sparte Lifetime Achievement Award zugesprochen.

März:
Polemik in Italien wegen seines Engagements in Kuba.
Überreichung des Preises des Präsidenten der Republik Italien.

April:
Dirigiert zum ersten Mal „Die Zauberflöte“ in Reggio Emilia und Ferrara mit dem MCO und in der Regie von Daniele Abbado. Das Ergebnis begeistert .

Mai:
Aufführungen in Baden-Baden von der „Zauberflöte“. Die musikalische Leitung Claudio Abbados wird in der deutschen Presse vielfach gelobt.
Zweite, nicht weniger triumphale, Rückkehr nach Berlin, diesmal für Berg (Sieben Frühe Lieder mit Renée Fleming) und Mahlers 4. Symphonie.

Juni:
Mehrere Konzerte in Italien mit dem Orchestra Mozart.
Wird von der Jury des Echo Klassik Preises zum Dirigenten des Jahres ernannt (hauptsächlich für die Einspielung der 2. Symphonie Mahlers und von Debussys La Mer mit dem LFO).

August:
Riesiger Erfolg in Luzern mit dem Lucerne Festival Orchestra (LFO) und diesmal u.a. Beethoven, Bruckner, Schubert und Nono.
Ehrenbürger der Stadt Luzern.

September:
Aufführungen (und Aufnahme) der Zauberflöte in Modena.
Konzerte mit dem Orchestra Mozart (OM) in Bologna.

Oktober:
Erstes Auswärtsgastspiel des LFO  - in Rom. In etwa Wiederholung des Programmes der Luzerner Konzerte. Großer Erfolg.

November:
Konzerte mit dem OM in Italien.

2006:
Januar:
Konzerte mit dem venezolanischen Jugendorchester in Caracas (u. a. 9. Symphonie von Beethoven).

April:
Zwei Konzerte mit dem MCO in Ferrara und Reggio Emilia.
Ostertournee des GMJO durch Europa (Bozen, München, Madrid, Wien, Paris, Turin) mit einem herrlichen Programm: Schönberg „Pelléas et Mélisande“ sowie Mahlers 4. Symphonie.

Mai:
Konzerte mit dem Orchestra Mozart (OM) in Italien.
Rückkehr nach Berlin für Aufführungen von Schumanns „Manfred“.

Juni:
Konzerte mit dem OM in Italien.

August:
Abermals großer Erfolg in Luzern mit dem Lucerne Festival Orchestra (LFO), diesmal u.a. mit Mahlers 6. und Bruckners 4. Symphonie.

August/September:
Wiederaufnahme der Zauberflöten-Produktion, diesmal in Edinburgh.

September:
Konzerte in Italien mit dem OM.
Dirigiert das Simon Bolivar Youth Orchestra (SBYO) jeweils in Palermo und Rom für nur eine Hälfte des Konzertes. Die anderen Hälfte überlässt er dem jungen Gustavo Dudamel.

Oktober:
Großer Erfolg beim Besuch des LFO in Tokyo (Suntory Hall) mit dem Luzerner Programm.
Teilnahme an einem Gedenkkonzert in Wien für den verstorbenen Thomas Kakuska (Bratscher des Alban Berg Quartetts).

November:
Konzerte mit dem OM in Italien.

Dezember:
Konzert mit dem MCO auf Einladung der BASF in Ludwigshafen.

 

Ausgezeichnet mit dem renommierten „Record of the Year“ Preis der Zeitschrift Gramophone sowie mit dem Echo Klassik-Preis – beide Male für die Aufnahme von Mahlers 6. Symphonie mit den Berliner Philharmonikern.

 

 2007:

2008:

2009:

Januar:

Konzerte in Caracas mit dem Simon Bolivar Youth Orchestra und Rachel Harnisch als Solistin (Mozart, Beethoven, Mahler).

Februar:

Ebenso, aber diesmal mit u.a. Hélène Grimaud als Solistin.

März:

Zurück in Europa gibt es Konzerte in Bologna und Neapel mit dem Orchestra Mozart. Ehrenbürger von Bologna.

April:

Konzerte in Ferrara, Reggio, Turin und Bozen (1.5.) mit dem Mahler Chamber Orchestra. Die ersten zwei Städte mit Nina Stemme und Richard Strauss, die letzten zwei mit dem Mozart-Requiem auf dem Programm.

Mai:

Der jährliche Rückkehr nach Berlin. Drei Konzerte mit Schubert, Mahler und (zum ersten Mal mit diesem Orchester!) „La Mer“ von Debussy. Angelika Kirchschlager ist die Solistin im ersten Teil des Programmes.

Juni:

Konzerte in Jesi (Pergolesi), Bologna, Florenz und L’Aquila (Schubert, Mozart) mit dem Orchestra Mozart.

August:

Der alljährlicher Höhepunkt: die Konzerte mit dem Lucerne Festival Orchestra in Luzern. Diesmal stehen Prokofiev und vor allem Mahler auf dem Programm (1. & 4. Symphonie).

September:

Die Herbsttournee des Lucerne Festival Orchestra führt diesmal nach Peking. Es gibt vier Konzerte im National Center of Performing Arts.

November:

In Bozen (31.10.) und in Bologna gibt es Berg und Bruckner mit dem Orchestra Mozart sowie dem Haydn-Orchester von Bozen.

Danach noch Konzerte in Bologna und Cagliari (Haydn, Mozart, Mendelssohn).


 

2010:

Claudio Abbado verbringt erneut den Winter in Südamerika, genauer in Venezuela. Dort dirigert er im Februar Konzerte des Simon Bolivar Jugendorchester.

Im März bringt er diese Orchester nach Luzern zu dem dortigen Osterfestival. Es spielt drei Konzerte,  wobei die zwei anderen von Gustavo Dudamel und Diego Matheuz dirigiert werden.

Ende März ist es das Orchestra Mozart, das mit Abbado auftritt. Zuerst in Rom, dann in Bologna.

Mitte April ist Abbado in Ferrara und Reggio Emilia, diesmal mit dem Mahler Chamber Orchestra und der Pianistin Yuja Wang als Solistin.

Es folgt Mitte Mai die inzwischen traditionelle, wunderbare Rückkehr nach Berlin. Das Programm besteht diesmal aus verschiedenen Komponisten, u.a. von Brahms die „Rinaldo“-Kantate. Dies ist ein selten aufgeführtes Werk in dem Jonas Kaufmann einen großen Erfolg feiern kann.

Kurz danach muß Claudio Abbado sich ins Krankenhaus begeben und weitere Termine, die ersehnte Rückkehr nach Mailand eingeschlossen, absagen.

 

Im August kann er seine Aktivitäten wieder aufnehmen. Er dirigiert in Luzern eine halb-szenische Aufführung von „Fidelio“ mit u.a. Nina Stemme und Jonas Kaufmann, die auch aufgezeichnet wird.

Ebenfalls auf dem Programm des Lucerne Festival Orchestras in dem Sommer ist die 9. Symphonie von Gustav Mahler, eine Werk mit dem Claudio Abbado verbunden ist wie mit keinem anderen.

Im September gibt es Konzerte in Bologna (San Stefano und Auditorium Manzoni), Modena, die Abtei von Morimondo sowie Jesi mit dem Orchestra Mozart und Werke von Johann Sebastian Bach.

Die alljährliche Herbsttournee des Lucerne Festival Orchestra führt uns diesmal nach Madrid und Paris mit außergewöhnlichen Aufführungen der 9. Symphonie von Mahler.

Das Jahr neigt sich dem Ende zu mit Konzerte in Bologna (Schumann), Ferrara und erneut Bologna. Dort gibt es u.a. das Beethoven-Violinkonzert mit Isabelle Faust.

2011:

Dieses Jahr beginnen die Konzerte etwas später denn wir haben bereits April als Claudio Abbado seine Konzerttätigkeit wieder aufnimmt. Zum ersten Mal spielen das Mahler Chamber Orchestra und das Orchestra Mozart gemeinsam – und zwar in Ferrara, Bologna, Reggio Emilia und Rom. Martha Argerich spielt das Ravel-Konzert.

Im Mai sind wir erneut in Berlin. Diesmal mit gleich zwei Programmen. Eines mit der Beteiligung (u.a.) von Maurizio Pollini, eines aus Anlaß des 100. Todestages von Mahler. Genau am 18.5.2011 dirigiert Claudio Abbado das Adagio aus der 10. Symphonie und das Lied von der Erde mit den Berliner Philharmonikern und den Solisten Anne Sofie von Otter und Jonas Kaufmann.

Im Juni dirigiert Claudio Abbado das Orchestra Mozart in Bologna, Ravenna und Brescia. Mit verschiedenen Solisten des Orchesters unternimmt er einen Ausflug nach Spanien um den Preis „Don Juan de Borbòn de la Musica“ entgegen zu nehmen. Noch im Juni (und immer noch mit dem Orchestra Mozart) gibt es ein Konzert in Parma zur Wiedereröffnung des Teatro Farnese nach seiner Renovierung.

Die Konzerte in Luzern (mit dem Lucerne Festival Orchestra) sind diesmal Brahms, Mahler und Bruckner gewidmet.

Der September bringt uns herrliche Konzerte des Orchestra Mozart in Bologna und Bozen, vor allem mit der sogenannten „Großen“ Symphonie von Schubert. Diese werden gefolgt von dem ersten Auftritt des Orchesters im Goldenen Saal des Musikvereins in Wien.

Die Herbsttournee des Lucerne Festival Orchestra führt uns diesmal nach Baden-Baden,  Paris und London. Daran schließt sich unmittelbar ein Konzert mit dem Orchestra Mozart in Frankfurt an. Für seine Aufführung der 5. Symphonie von Bruckner in London wird Claudio Abbado später den Preis des besten Konzert des Jahres von der Royal Philharmonic Society.

Ein Monat später gibt es zwei Konzerte im Rahmen des Projektes „Cinema Russo“ des Orchestra Mozart. In Rom und in Bologna wird der Film „King Lear“ (nach Shakespeare) mit der Musik von Shostakovitch auf dem Programm.

Zwei Tage vor Weihnachten hat Claudio Abbado das neue Theater des Maggio Musicale Fiorentino eingeweiht. Auf dem Programm das Schicksalslied von Brahms und die 9. Symphonie von Mahler. Es spielt ein Orchester, das sich aus dem vom Maggio Musicale und das Orchestra Mozart zusammensetzt.

 

2012: