Wiener Triumphe: Die letzte Artikel

Ein Porträt des Dirigents / un ritratto del maestro:

- Deutsche original Sprache
-
Traduzione italiana

- La relazione del Corriere della Sera


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Claudio Abbado in Wien /a Vienna

Wien: Der Standard

Vienna: Der Standard, critica e ritratto "Direttore carismatico e testa politica"

Der Standard, 26.Feb


Claudio Abbado saluta il pubblico entusiasta

Ereignishaft: Boulez, Abbado und Pollini

Orchesterqualität aus Berlin und Wien

Dieser Tage kreuzten sich die philharmonischen Wege der Berliner und Wiener. Die Wiener entfalten heftige Aktivität als Vorbereitung auf die US-Tournee - die Berliner sind auf Tournee. Aus Rom erreichten sie mit Chefdirigent Claudio Abbado Wien in Höchstform, und man fragt sich nach dieser aufregenden Konzertwoche im Wiener Musikverein, ob es jemals wieder eine derart geballte Ladung an Qualität geben wird.
Sie wird schwer zu überbieten sein. Zunächst, da Pierre Boulez wieder Gustav Mahler traf. Es ist dies ein Treffen der Doppelbegabung Komponist/ Dirigent. Aber da trifft auch das Ökonomische auf das Überbordende, das Maßvolle auf das Maßlose; extrem ist Boulez nur in der Klarheit - Mahler darf sich bei ihm nicht unbedingt ausweinen.
Die Werkschichten
Sein Musikroman der 3. Symphonie wird durch den Filter des Analytisch-Sachlichen auf den Punkt gebracht, Klang und Struktur finden sich in jenem vielfältigen Kosmos, in dem das Geheimnisvoll-Schaurige (etwa im 3. Satz) auflebt. Aus Effekt wird Aussage. Boulez ist ein Architekt des Ausdrucks, der Klangflächen liebt, Themen nicht auswalzt und auf alle Werkschichten die Sonne scheinen lässt. Klärung statt Verklärung.
Und doch: Die Wiener dürfen im Finale doch glutvoll singen und Anne Sofie von Otter, dem Wiener Singverein und den Sängerknaben etwas die Show stehlen. Ein Vergleich der Wiener und der Berliner Philharmoniker drängt sich auf, soll aber ausbleiben. Wer wollte auch Mahler- und Beethoven-Interpretationen vergleichen?
Abbado ist natürlich ein Meister der mitunter spontan ausbrechenden Energie, sein Zugriff auf Beethoven, man konnte sich ihn auch bei Mahler vorstellen. Als Abbado-Konstante darf man die Intensität betrachten, die alle fünf Abende anhielt und auch bei der 9. Symphonie frappant mit einem Orchester verschmolz, das an jede Note mit Attacke heranging.
In Erinnerung müssen natürlich auch diese transparenten Dialogpasssagen des zweiten Satzes bleiben, dieses unbeschwerte Tänzeln im Piano, das zur Arbeit des Arnold-Schoenberg-Chors und des durchaus profunden Solisten-Quartetts (Angela Denoke, Larissa Diadkova, Rainer Trost und Albert Dohmen) hinführte. (tos)

Auch am Freitag hatte sich gezeigt, welch furioses Musizieren eine langjährige künstlerische Partnerschaft begründen kann. Mit Maurizio Pollini verbindet Abbado blindes Einverständnis. In Beethovens Klavierkonzert Nr. 5 stürzten sie sich mit überbordendem Schwung, geradezu angriffslustig. Pollini riskierte denn auch im ersten Satz viel, fast zu viel. Doch er wurde kein Opfer des verwegenen Tempos. So kippte das Waghalsige ins Spektakuläre.
Vollends im Gleichklang befand man sich im Adagio. Streng im Tempo, deswegen nie "romantisch" verklärt, aber dennoch innig und tief empfunden.
Ereignishaft schließlich die Symphonie Nr. 6 ("Pastorale"), maßgeschneidert für den großen Melodiker Abbado. Vollkommen organisch entwickelten sich die Themen, getragen von einem alle Musiker erfassenden Atem. Abbado dirigierte mit einer Hingabe und Leidenschaft, die ans Herz griffen. Der Saal war dieser Magie vollkommen erlegen. Man erlebt derlei selten.
(ws, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 26.2.2001)

Der Standard, 26.Feb


Charismatischer Dirigent und politischer Kopf

Gefeiert und umjubelt: Claudio Abbado (67) im Porträt
Von
Wolfgang Schaufler

Es kommt nicht oft vor, dass einem Dirigenten kiloweise Blumen auf die Bühne geworfen werden. Nicht minder selten erlebt man, dass ein Dirigent - lange nachdem das Orchester das Podium verlassen hat - "herausgeklatscht" wird. Einmal ja. Aber nicht drei-oder viermal, noch dazu vom ganzen Saal.
Was sich im Wiener Musikverein in der letzten Woche ereignete, war ebenso außergewöhnlich wie die Umstände, unter denen die Berliner Philharmoniker ihren Beethoven-Zyklus absolvierten.
Der Respekt vor Claudio Abbado gebietet es, nicht über die Art seiner Krankheit zu spekulieren. Tatsache ist, dass ihn eine Darmoperation im Juli des Vorjahres zur Absage etlicher Projekte zwang. Seitdem gibt es nur Gerüchte, die man in der Musikwelt mit banger Sorge registrierte. Denn es war nur zu offensichtlich, dass er sich bis heute nicht erholt hat. Selbst seine Freunde zweifelten, ob er die Konzerte in Wien kräftemäßig durchstehen werde.
Der 67-jährige Abbado würde sich derlei Bemerkungen übrigens verbitten. Auch bei weniger heiklen Themen wiegelte er auf Pressekonferenzen oft ab. So ist auch sein einziger Kommentar zu dem Thema von bezeichnender Kürze: "Die beste Medizin für mich ist, Musik zu machen."
Die Intensität, mit der er gefeiert wurde, galt freilich auch dem Initiator Abbado. Denn das hiesige Musikleben würde anders aussehen, hätte Abbado in seiner Zeit als Musikchef der Staatsoper und später als Wiens Generalmusikdirektor nicht wesentliche Impulse gesetzt. Mit Wien modern entstaubte er etwa den Konzertkalender. Es war dies ein bewusst politischer Akt. Denn die Attacken auf Thomas Bernhard anlässlich der Heldenplatz-Uraufführung hatten ihn 1988 zutiefst irritiert. Abbado, der in Italien als Prototyp des uomo dolce, also des umgänglichen Menschen, gilt, zeigte auch in Wien stets eine unbeirrbare Hartnäckigkeit, wenn es ihm künstlerisch geboten schien.
Seinerseits verdankt aber auch der Sohn einer Mailänder Musikerfamilie Wien viel. An der Musikhochschule hatte er sich bei Hans Swarowsky eine bravouröse Schlagtechnik angeeignet, am Stehplatz der Staatsoper wurde er mit dem Opernrepertoire vertraut - oftmals ohne Eintrittskarte, wie er später gestand.
Nun kommt aus Italien die Kunde, dass man Abbado unbedingt wieder an der traditionsreichen Mailänder Scala sehen möchte, der er in den 70er-Jahren einen künstlerischen Höhenflug bescherte. Seit seinem Abgang im Jahr 1986 hatte er an Italiens Musikheiligtum nicht mehr dirigiert. Sein Kollege Riccardo Muti, Luciano Pavarotti, Dario Fo, selbst Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi haben das Wort ergriffen. Offenbar haben sie alle Angst, dass Abbado nicht mehr genügend Zeit bleibt. Der Schock für die Musikwelt wäre groß.
(DER STANDARD, Print-Ausgabe, 26. 2. 2001)


Traduzione italiana

Festeggiato come direttore carismatico e politicamente impegnato: un ritratto di Claudio Abbado,

di Wolfgang Schaufler

Non capita spesso che a un direttore vengano gettati fiori a chili sul palco. Ugualmente di rado capita che un direttore venga costretto a uscire di nuovo a colpi di applausi dopo che l'orchestra ha lasciato la buca da tempo. Una volta può capitare: ma non tre o quattro, e dall'intera sala.
Ciò che è capitato al Musikverein di Vienna la settimana scorsa è stato tanto al di fuori del solito, come lo sono state le circostanze in cui i Berliner hanno eseguito il loro ciclo beethoveniano.
Il rispetto per Claudio Abbado impone di non speculare sulle sue condizioni di salute. Di fatto, sappiamo che un'operazione all'intestino subita l'estate scorsa lo ha costretto a rinunciare a alcuni progetti. Da allora nel mondo della musica ci sono state solo voci, che sono state ascoltate con ansiosa preoccupazione. Era infatti piú che evidente, che il Maestro non era ancora guarito, e persino i suoi amici avevano dubbi sulle sue capacità di reggere ai concerti viennesi.
Il sessantasettenne Abbado, però, non permetteva osservazioni di questo tipo, e nelle conferenze stampa si schermiva spesso anche davanti a domande meno spinose. Il suo unico commento su questo argomento era conciso: "La miglior medicina, per me, è fare musica".
L'intensità con cui è stato festeggiato, però, era diretta anche alle sue iniziative passate. Infatti la vita musicale viennese sarebbe diversa, se Abbado, all'epoca in cui era sovrintendente della Staatsoper e piú tardi, quando è stato Generalmusikdirektor della città di Vienna, non avesse dato inizio a eventi essenziali. Con Wien Modern, Abbado ha reso meno polverosa la stagione concertistica. Si è trattato di un'iniziativa politica consapevole, poiché gli attacchi contro Thomas Bernhard causati dalla prima di Heldenplatz lo avevano profondamente irritato. Abbado, che in Italia rappresenta il prototipo dell'"uomo dolce", ha dimostrato a Vienna una notevole testardaggine, quando gli sembrava necessaria.
A sua volta, anche questo discendente di una famiglia di musicisti milanesi deve molto a Vienna. Al conservatorio di Vienna si è impadronito, seguendo Hans Swarowsky, di una tecnica da virtuoso, e nel loggione della Staatsoper si è familiarizzato con il repertorio operistico, spesso entrando senza biglietto, come lui steso ha ammesso piú tardi.
Adesso arriva dall'Italia la voce che si vorrebbe assolutamente rivedere Abbado alla Scala di Milano, alla quale negli anni Settanta aveva impresso una svolta verso l'alto dal punto di vista artistico. Dopo aver lasciato La Scala nel 1986, Abbado non vi ha mai piú diretto. Adesso i suoi colleghi Riccardo Muti, Luciano Pavarotti, Dario Fo, e anche il Presidente della Repubblica Carlo Azeglio Ciampi hanno preso la parola. Forse hanno tutti paura che a Abbado non rimanga piú molto tempo. Per il mondo della musica sarebbe un grande choc.
(DER STANDARD, Print-Ausgabe, 26. 2. 2001
)



Il Corriere della Sera, 27 Feb


L'EVENTO Bissato il trionfo di Roma

Abbado emoziona i viennesi dopo tre anni di assenza con la maratona Beethoven

Thomas Angyan, sovrintendente del Musikverein di Vienna, non ricorda nulla di simile. «È stata una serata incredibile, culminata in una dimensione emozionale mai vista prima. Forse ai tempi di Karajan... Ma stavolta è stato anche di più. Quello che è accaduto la sera del 24 febbraio, al termine della "Nona" di Beethoven, resterà per sempre impresso nel cuore e nella memoria delle duemila persone che erano lì. Claudio Abbado e i suoi Berliner sono riusciti a creare qualcosa di magico, di irripetibile. Mezz'ora di applausi ininterrotti, il maestro chiamato in continuazione alla ribalta, fiori lanciati da ogni parte, molti gridavano, molti piangevano. Nessuno voleva andarsene, nessuno voleva che quell'incantesimo finisse». Nemmeno i Berliner, che lo stesso giorno, al termine della prova, lo hanno pubblicamente ringraziato per «quel regalo fatto da lui non solo ai viennesi ma all'orchestra, che ha vissuto momenti indimenticabili e ha visto cosa significa fare musica insieme». Assente da Vienna da tre anni, Abbado era attesissimo. Il trionfo che in questi giorni ha travolto lui, l'orchestra e i cinque pianisti (Argerich, Cascioli, Kissin, Pollini e, al posto di Brendel, Joao Pires) rende ancora più viva l'attesa per il nuovo incontro, fra un anno.
Intanto, a registrare quell'entusiasmo fuori norma ci pensano i giornali viennesi. Il compassato Kurier titola «Un momento che Vienna non dimenticherà mai», lo Standard parla di «Abbado direttore carismatico». E da Berlino il Tagesspiegel dedica al maestro un grande ritratto dal titolo «L'intoccabile».
Il trionfo di Vienna non fa però dimenticare quello di Roma, prima tappa della maratona beethoveniana che, alle Nove sinfonie ha unito i 5 concerti per pianoforte e l? ouverture dell'«Egmont». Tra i più assidui corsi ad ascoltarli, Ciampi (due volte), Violante, Veltroni, D'Alema, Melandri, Cofferati, Benigni, Moretti, Martone. E Fabio Capello, che fin dai tempi del Milan, segue appena possibile i concerti di Abbado. Una simpatia ricambiata dal maestro, milanista da sempre. «Ascoltando la "Quinta" ho capito perché lui è un genio della bacchetta: sa rendere emozionante e accessibile la musica più difficile anche per chi, come me, se ne intende poco».
E adesso, che la festa beethoveniana è finita, per chi è rimasto a bocca asciutta, non resta che attendere il nuovo appuntamento italiano, a maggio a Ferrara, per una nuova produzione del «Simon Boccanegra» con Abbado e Mahler Chamber Orchestra (il 25 e il 28). E, sempre a Ferrara, il 31, guiderà sul podio un recital di Cecilia Bartoli. Una trasferta a Berlino vale invece il concerto in programma fra pochi giorni, il 5, 6, 7 marzo, alla Philharmonie. Dove la bacchetta classica di Claudio Abbado farà coppia con la tromba jazz di Wynton Marsalis. Un incontro ravvicinato fra generi diversi in nome di un'unica, grande, musica senza generi né frontiere.
Giuseppina Manin