ÜBER ABBADO  

Elemente eines Porträt

Claudio Abbado

Anna Larsson in "Berliner Philharmoniker, Das Magazin", März/April 2006

Zu der "Abbado-Magie":

"Es ist Teil seines Genies. Das Traurige mit den Genies ist nur, dass nicht jeder das Genialische an ihnen versteht. Für manche ist es zu viel des Guten. (...) A. versucht, die Kraft der Musik zu vermitteln und zugleich seine eigene Kraft abzugeben. An das Orchester, an die Sänger. Es ist sehr interessant, ihn proben zu sehen. Denn hinter der scheinbar simplen Art wohnt die Magie. Es gelingt ihm, ohne es explizit zu formulieren, die Musiker davon zu überzeugen, dass sie das Richtige tun. Er versucht nicht, ihnen zu sagen, was richtig ist. Und das ist der entscheidende Unterschied. (...) Er weiß immer, was richtig ist. Er sagt es eben nur nicht. Und er weiß, dass er der Kapitän des Bootes ist. Er hat die letzte Entscheidung. Aber er macht sich dabei fast unsichtbar. Er herrscht, ohne sich zu meinen. Er meint die Musik. Immer."

Marc Albrecht: Interview in “Fränkischer Tag“, 14.1.2006

„Abbado hat einen sehr persönlichen Zugriff auf ein Orchester, was man in der gegebenen Freiheit des Ausdrucks und der wunderbaren Balance zwischen Herz und Hirn, Kopf und Bauch nicht imitieren kann. Es gibt viele Musiker, die entweder oder sind – er hat beides. Und das findet man nicht so oft.“